Das Bruttoinlandsprodukt wird demnach in diesem Jahr statt der bislang erwarteten 1,8 nur noch um 1,2 Prozent wachsen, 2015 statt 2,0 um 1,3 Prozent.
"Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem außenwirtschaftlich schwierigen Fahrwasser", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei der Vorstellung der Herbstprognose. "Geopolitische Krisen haben auch in Deutschland die Verunsicherung erhöht und die nur moderate weltwirtschaftliche Entwicklung belastet die Konjunktur."
Arbeitsmarkt robust
"Es gibt überhaupt keinen Grund für Alarmismus", sagte Gabriel weiter. Es gebe auch keinen Grund, den wirtschafts-, finanz- oder sozialpolitischen Kurs zu verlassen oder zu verändern. Die deutsche Wirtschaft werde die Schwächephase überwinden, die Bundesrepublik sei weiter auf Wachstumskurs und nicht im Abschwung.
Europas größte Volkswirtschaft stehe im Vergleich zu anderen großen EU-Ländern immer noch gut da. Die Binnennachfrage sei intakt und der Arbeitsmarkt robust. Der SPD-Vorsitzende sprach sich für mehr Investitionen aus, um die Konjunktur anzukurbeln und den Wohlstand zu sichern. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu verbessern. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hingegen will das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts ohne neue Kredite nicht gefährden. Dieses sei auch nicht gefährdet, so Gabriel.
Vor wenigen Tagen erst hatten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten ihre Konjunkturerwartungen gedämpft.
(ach/tgs)