Auch wenn manch Einer heute verwundert die Augenbrauen hochzog, so ganz überraschend kam Jürgen Klinsmanns Verpflichtung als neuer Hertha-Cheftrainer dann doch nicht mehr. Sein Name war in den letzten Tagen hoch gehandelt worden.
Seit 15 Jahren ist der Schwabe Vereinsmitglied bei den Berlinern. Seit Anfang November gehört er dem Aufsichtsrat des Vereins an. Berufen von Investor Lars Windhorst, quasi als dessen ganz persönlicher sportlicher Experte.
Vertrag bis Saisonende
Eigentlich sollte Klinsmann dem Klub bei der Trainersuche helfen. Nun ließ er sich nach mehreren Gesprächen mit Sportdirektor Michael Preetz überzeugen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Sein Vertrag läuft wie der seines Trainerstabs bis Mai 2020:
"Ich hab' schon auch das Selbstvertrauen sagen zu können, das traue ich mir zu. Sonst wäre ich nicht hier. Also ich habe große Lust, große Freude drauf."
Torwarttrainer Köpke wird vom DFB-Team ausgeliehen
Klinsmann wäre nicht Klinsmann, wenn er nicht auch ein interessantes Trainerteam mitbringen würde. Da ist zum einen Alexander Nouri. Der frühere Werder Coach und er lernten sich in Kalifornien kennen. Nouri wird unterstützt von Markus Feldhoff, mit dem er auch schon in Bremen zusammenarbeitete.
In Absprache mit Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff kommt für die Torhüter vorübergehend Andreas Köpke nach Berlin. Dessen Sohn hat bei Hertha seit der vergangenen Saison einen Profivertrag. Köpke selbst war Mitte der 1980er Jahre Torwart bei den Blau-Weißen:
"Die Assistenztrainer bereiten die Trainingseinheiten vor. Ich lasse ihnen auch viel, viel freie Hand in der Umsetzung. Ich werde mich auch einmischen dann, wenn es sein muss. Aber ich hab's gerne, wenn ein Assistenztrainer das laute Wort hat auf dem Trainingsplatz."
Arne Friedrich soll als Bindeglied wirken
Die Spieler würden ihn schließlich noch oft genug hören, so Klinsmann weiter. Als Bindeglied zwischen ihm, der Mannschaft und Sportdirektor Michael Preetz soll künftig der frühere Hertha-Profi und ehemalige Nationalspieler Arne Friedrich wirken. Alle haben kurzfristig nur ein Ziel. Raus aus der Abstiegszone:
"Punkte so schnell wie möglich, und hoffentlich so langsam nach oben klettern. Das ist keine einfache Aufgabe ist mir sehr wohl bewusst."
Los geht's am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Borussia Dortmund. Es gibt sicher einfachere Aufgaben zum Einstand. Auch für Globetrotter Jürgen Klinsmann.