Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat einen neuen Präsidenten. Werner Gebauer war nach dem geschafften Klassenerhalt zurückgetreten, jetzt haben die Mitglieder des Hauptstadtclubs seinen Nachfolger gewählt: Kay Bernstein, Kommunikationsmanager und Mitbegründer der Ultra-Gruppe "Harlekins", setzte sich deutlich gegen den Wunsch-Kandidaten des Aufsichtsrats und langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Steffel sowie den krassen Außenseiter Marvin Brumme durch.
3.150 von 41.200 Mitgliedern seien auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung anwesend gewesen, so Wheeler. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses habe es lauten Jubel und Fan-Gesänge gegeben. "Hertha BSC will wieder ein Verein werden, wo jeder etwas zu sagen hat, wo sich alle zuhören, wo es aber nicht nur die Bedeutung der Profi-Abteilung gibt, sondern auch der anderen Sparten des Vereins."
"Anti-Stimmung" gegen Gegenkandidat Steffel
Gegenkandidat Steffel sei eine "absolute Anti-Stimmung" entgegen geschlagen, sagte Wheeler. "Ihm wurde vorgeworfen, er würde Hertha BSC mehr oder weniger benutzen und auch in einer Art politischen Manifestation auftreten, als ob er sich gerade um das Amt des Regierenden Bürgermeister bewerben würde. Er hatte keine Chance. Ihm wurde auch sein Ton vorgeworfen von einem weiblichen Fan, er wäre überheblich, arrogant und aggressiv in seinem ganzen Auftreten. Und so ist das Ergebnis letztendlich nur folgerichtig."
Die Stimmung sei schon vor der Wahl angespannt gewesen. "Und das war erst zu merken mit der Wahl von Kay Bernstein, dass es alles gelöster wurde. Dass nämlich die Fans letztlich gehört wurden. Und die wollen jetzt was anpacken. Aber wir kennen Hertha BSC auf der anderen Seite auch. Wenn es eine gute Sache wird, könnte das ein Vorbild für andere Proficlibs werden. Und wenn nicht, dann produziert Hertha BSC womöglich eine weitere Lachnummer für diese Republik. Zwei Jahre haben jetzt die Neuen Zeit, etwas zu richten."