Biologie
Herz "schmeckt" Süßes - Bedeutung für Kontraktionen nachgewiesen

Nicht nur auf der Zunge sitzen Geschmacksrezeptoren, sondern offenbar auch auf den Herzmuskelzellen. Das berichtet ein Forschungsteam der Loyola Universtität Chicago auf einer Fachkonferenz. Es hat nach eigenen Angaben zwei Rezeptoren identifiziert und entdeckt, dass sie auch eine Funktion haben.

    Modell eines menschlichen Herzens
    Modell eines menschlichen Herzens (dpa/picture-alliance/Emily Wabitsch)
    Sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen reagierten Herzzellen auf den Süßstoff Aspartam. Das Herz zog sich stärker zusammen und auch der Kalziumtransport legte zu, was wichtig für einen kräftigen Herzschlag ist. Das gleiche passiert, wenn man etwas Süßes gegessen hat, auch weil dann wieder verwertbare Energie vorhanden ist. Bisher ging man davon aus, dass das Herz seine Informationen über Nervensignale bekommt. Die These lautet nun, dass es möglicherweise das Süße im Blut selbst "schmecken" kann.
    Die Forschung an den Rezeptoren könnte nach Ansicht der Wissenschaftler auch einige Krankheiten besser erklären. Zum Beispiel gebe es bei Menschen mit Herzinsuffizienzen mehr Rezeptoren.
    Diese Nachricht wurde am 15.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.