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Hessen
Bouffier als Ministerpräsident wiedergewählt

Hessens Politik hat schon viele neue Entwicklungen erlebt: Hier zogen die Grünen erstmals in ein Landesparlament ein, hier gibt es die erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene - und nun erhielt erstmals ein Max Mustermann eine Stimme bei der Wahl des Ministerpräsidenten.

18.01.2014
    Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) legt am 18.01.2014 in der konstituierenden Sitzung des Landtags in Wiesbaden nach seiner Wiederwahl seinen Eid ab.
    Volker Bouffier bleibt Ministerpräsident Hessens. (picture alliance / dpa / Roland Holschneider)
    Als der Grünenabgeordnete Frank Kaufmann seinen Wahlzettel abgeben wollte, machte er eine interessante Entdeckung: Nicht der Name des Kandidaten stand auf dem Zettel, stattdessen - Max Mustermann. Weil aber ein Abgeordneter den Fehler nicht bemerkte und der Wahlzettel in die Abstimmung geriet, musste der Durchgang wiederholt werden. "Das wird nicht lustig für die Landtagverwaltung", grollte Staatskanzleichef Axel Wintermeyer.
    Im zweiten Versuch ging dann jedoch alles glatt - besonders für Volker Bouffier: Er erhielt 62 Ja-Stimmen der 109 anwesenden Abgeordneten und damit mindestens eine aus den Reihen der Opposition von SPD, Linken und FDP. Für den CDU-Politiker ist es die zweite Amtszeit, sein Stellvertreter und Wirtschaftsminister ist Tarek Al-Wazir von den Grünen. Insgesamt stellt die CDU acht Minister, die Grünen stellen zwei.
    "Dialog statt Streit"
    "Die Grenzen zwischen politischen Lagern verschieben sich. Statt Konflikt und Streit herrscht Dialog", sagte Bouffier nach seiner Vereidigung. "Ich möchte Ministerpräsident aller Hessen sein." Al-Wazir ergänzte: "Die Stimme aus der Opposition zeigt die breite Zustimmung zum Koalitionsvertrag."
    Bouffier führt nun die erste schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland an. Er ist seit 2010 Ministerpräsident, bisher mit einer schwarz-gelben Koalition - doch die war nach der Wahl nicht auf genügend Stimmen gekommen, um das Bündnis fortzusetzen.