Hessens Innenminister Peter Beuth sagte, dass mit der Festnahme ein Terroranschlag verhindert worden sei. Es gebe den Verdacht eines salafistischen Hintergrunds, sagte der CDU-Politiker im Landtag in Wiesbaden. Bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium West-Hessen berichtete der Leiter der Staatsanwalt Frankfurt, Dr. Albrecht Schreiber, dass eine Rohrbombe, eine zum "Bombenbau geeignete" Flüssigkeit sowie Teile eines Sturmgewehrs und scharfe Munition im Keller gefunden worden seien.
Einkauf im Baumarkt weckte den Verdacht der Behörden
Ein 35 Jahre alter Mann und eine 34 Jahre alte Frau wurden demnach kurz vor Mitternacht festgenommen. Der Mann sei deutscher Staatsbürger mit türkischen Wurzeln, die Frau Türkin. Die beiden Kleinkinder, die sich in der Wohnung aufhielten, befinden sich in der Obhut des Jugendamts. Ein Ermittlungsrichter entscheidet nun, ob die beiden Verdächtigen in Untersuchungshaft müssen.
Auf die Spur sei man den Verdächtigen gekommen, nachdem die Frau unter der Angabe falscher Personalien die für den Bombenbau geeignete Flüssigkeit in einem Baumarkt gekauft hatte, berichtete die Polizei. Geschäfte müssen seit dem Fall der "Sauerlandgruppe" den Verkauf von ungewöhnlich großen Mengen bombenfähiger Grundstoffe melden. Die Behörden konnten noch keine Angaben dazu machen, ob es sich um Einzeltäter, eine Zelle oder Angehörige einer größeren Terrororganisation handele.
Radrennen abgesagt
Zudem habe sich der Mann im Streckenbereich des für den 1. Mai geplanten internationalen Radrennens aufgehalten. Ein geplantes mögliches Anschlagsziel sei derzeit nicht bekannt. "Allerdings gab es deutliche Überschneidungen von Streckenverlauf des Radrennens und Bewegungsprofil der festgenommen Personen", hieß es in der Mitteilung. Das Rennen wurde am Donnerstagabend aufgrund einer möglichen Gefährdung abgesagt.
(nch/cc/ach)