Die Pannenserie bei der militärischen Hilfe aus Deutschland für die Kurden im Irak reißt nicht ab. Auch die Waffenlieferungen zur Unterstützung der kurdischen Peschmerga im Kampf gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) haben sich verzögert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums konnte die dafür vorgesehene Transportmaschine aus den Niederlanden wegen eines technischen Defekts zunächst nicht starten.
Start des Flugzeugs auf unbestimmte Zeit verschoben
Ein Bundeswehrsprecher teilte mit, die McDonnell Douglas KDC-10 müsse am Flughafen repariert werden. Deswegen verzögern sich Beladung und Abflug der Maschine auf unbestimmte Zeit. Die 50 Panzerfäuste mit Munition, 520 G3-Gewehre und 20 Maschinengewehre sind für die Peschmerga im nordirakischen Kurdengebiet bestimmt. Insgesamt sollen 10.000 kurdische Kämpfer mit Waffen für 70 Millionen Euro aus Bundeswehrbeständen ausgerüstet werden.
Die Peschmerga-Kämpfer sollen von deutschen Soldaten vor Ort im Umgang mit den Waffen geschult werden. Doch auch die Entsendung dieser sieben Bundeswehr-Soldaten geriet ins Stocken, da sie seit Samstag im bulgarischen Burgas festsaßen. Grund war eine fehlende Einreise-Genehmigung für den Irak. Diese soll jedoch inzwischen vorliegen, sodass die Soldaten am Abend deutscher Zeit in der Kurdenmetropole Erbil erwartet werden.
Irak-Unterstützung: Einfluggenehmigung erteilt: Die Einfluggenehmigung in den irakischen Luftraum für den Flug... http://t.co/lAqh2ypQzu— Bundeswehr (@bundeswehrInfo) 24. September 2014
Probleme auch mit Transall-Maschine der Bundeswehr
Hintergrund für die fehlende Genehmigung waren ebenfalls technische Defekte gewesen. Da zweimal eine zunächst vorgesehene Transall-Maschine der Bundeswehr ausgetauscht werden musste, stimmte die Flugzeugkennung, die den irakischen Behörden übermittelt wurde, nicht mehr mit der letztlich eingesetzten Maschine überein.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) räumte Probleme beim Lufttransport der Bundeswehr ein. Sie wolle nicht verhehlen, dass die Bundeswehr auch Material habe, "das schon einige Jahre auf dem Buckel hat", sagte sie in Berlin. Deswegen sei die Bundeswehr dauerhaft im Dialog mit der Rüstungsindustrie. Die Tatsache, dass sich Deutschland mit einem Lufttransport im Nordirak und in anderen Auslandseinsätzen engagiere, zeige aber, wie "hochleistungsfähig" das Heer sei.
(tj/ach)