PD Dr. Hans Vaupel ist erklärtermaßen kein Freund alternativer Therapien bei Krebserkrankungen – trotzdem hält sich der Bonner Internist penibel auf dem Laufenden, was der riesige Markt zu bieten hat:
"Sehr merkwürdige Sachen gibt es da, das ganze Spektrum, von Magnetiseuren angefangen, wo man nach Holland fährt, bis zu merkwürdigen Medikamenten oder Scheinmedikamenten oder irgendwelche Entwicklungen aus der Raumfahrt, alles, was eine Rolle spielt."
Seit mehr als 30 Jahren behandelt Hans Vaupel Krebspatienten, und viele – sehr viele sogar – möchten im Laufe der Behandlung Alternativen ausprobieren. So abwegig manche sind, Vaupel hört es sich geduldig an.
"Wir gehen, wie ich hoffe, damit sehr offen um und raten den Patienten prinzipiell von allen Methoden ab, die sie gefährden können oder wo es zu der ohnehin kümmerlichen Datenlage noch schlechtere Datenraten gibt. Aber immer wenn es an das Portemonnaie des Patienten geht, sagen wir in der Regel Nein, das kann keine seriöse Methode sein."
Womit das Portemonnaie des Patienten geschont wird, manchmal auch seine ohnehin angeschlagene Gesundheit – was aber das sich hinter dem Wunsch verbergende Problem nicht beseitigt: Gerade bei Tumortherapien ist der Patient Teil eines Prozesses, den er kaum noch beeinflussen kann.
"Wir sehen ihn alle paar Tage oder mehrere Wochen, es heißt ja auch im Jargon Therapiestöße, das sind wirklich Stöße, die den Patienten, ja, ich will nicht sagen umstoßen, aber sein Leben massiv beeinflussen, er möchte halt gerne was zu Hause machen oder aktiv dazu beitragen, auch wenn es zum Teil sehr merkwürdige Methoden sind."
Der Patient ist Objekt einer Behandlungsmaschinerie, der er möglicherweise ohnehin kritisch gegenübersteht: Er fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Kurzfristig lässt sich dieses Problem nicht lösen, nur hier und da sieht der Bonner Internist Möglichkeiten alternativer Therapien, die den Kranken finanziell nicht zu sehr belasten, ihn gleichzeitig aber in die Behandlung einbinden,...
"Zum Beispiel die Misteltherapie, obwohl ich der wissenschaftlich auch eher kritisch gegenüberstehe, aber der Vorteil der Misteltherapie ist halt, dass der Patient aktiv in diesem Prozess eingebunden ist, weil er sich ein Medikament selbst spritzt und damit das Gefühl hat, dass er wesentlich dazu beiträgt, dass es ihm gut geht."
Eine unbefriedigende Situation, findet Vaupel, trotzdem beschäftigt er sich auch in Zukunft mit ebenso abwegigen wie teuren Behandlungsmethoden – aus Respekt vor seinen Patienten!
"Sehr merkwürdige Sachen gibt es da, das ganze Spektrum, von Magnetiseuren angefangen, wo man nach Holland fährt, bis zu merkwürdigen Medikamenten oder Scheinmedikamenten oder irgendwelche Entwicklungen aus der Raumfahrt, alles, was eine Rolle spielt."
Seit mehr als 30 Jahren behandelt Hans Vaupel Krebspatienten, und viele – sehr viele sogar – möchten im Laufe der Behandlung Alternativen ausprobieren. So abwegig manche sind, Vaupel hört es sich geduldig an.
"Wir gehen, wie ich hoffe, damit sehr offen um und raten den Patienten prinzipiell von allen Methoden ab, die sie gefährden können oder wo es zu der ohnehin kümmerlichen Datenlage noch schlechtere Datenraten gibt. Aber immer wenn es an das Portemonnaie des Patienten geht, sagen wir in der Regel Nein, das kann keine seriöse Methode sein."
Womit das Portemonnaie des Patienten geschont wird, manchmal auch seine ohnehin angeschlagene Gesundheit – was aber das sich hinter dem Wunsch verbergende Problem nicht beseitigt: Gerade bei Tumortherapien ist der Patient Teil eines Prozesses, den er kaum noch beeinflussen kann.
"Wir sehen ihn alle paar Tage oder mehrere Wochen, es heißt ja auch im Jargon Therapiestöße, das sind wirklich Stöße, die den Patienten, ja, ich will nicht sagen umstoßen, aber sein Leben massiv beeinflussen, er möchte halt gerne was zu Hause machen oder aktiv dazu beitragen, auch wenn es zum Teil sehr merkwürdige Methoden sind."
Der Patient ist Objekt einer Behandlungsmaschinerie, der er möglicherweise ohnehin kritisch gegenübersteht: Er fühlt sich hilflos und ausgeliefert. Kurzfristig lässt sich dieses Problem nicht lösen, nur hier und da sieht der Bonner Internist Möglichkeiten alternativer Therapien, die den Kranken finanziell nicht zu sehr belasten, ihn gleichzeitig aber in die Behandlung einbinden,...
"Zum Beispiel die Misteltherapie, obwohl ich der wissenschaftlich auch eher kritisch gegenüberstehe, aber der Vorteil der Misteltherapie ist halt, dass der Patient aktiv in diesem Prozess eingebunden ist, weil er sich ein Medikament selbst spritzt und damit das Gefühl hat, dass er wesentlich dazu beiträgt, dass es ihm gut geht."
Eine unbefriedigende Situation, findet Vaupel, trotzdem beschäftigt er sich auch in Zukunft mit ebenso abwegigen wie teuren Behandlungsmethoden – aus Respekt vor seinen Patienten!