
Für gut anderthalb Stunden ist das Duo zu sehen, bis es in der heller werdenden Dämmerung verblasst. Mittwoch früh ist die Mondsichel weiter gewandert und steht dann ein Stück links unterhalb der Venus. Unser Nachbarplanet ist nach Sonne und Mond stets das hellste Gestirn am Firmament. Gäbe es auf der Venus Beobachter, so blickten sie sicher besonders gern zur Erde.
Denn von der Venus aus wären Erde und Mond mit bloßem Auge zu sehen. Je nach Abstand zur Erde erscheint unser Planet so hell wie Sirius oder sogar deutlich heller als die Venus bei uns. Der Mond liegt zwischen Sternen mittlerer Helligkeit und Sirius. Sein Abstand von der Erde ist so groß, dass sich am Venushimmel mit bloßem Auge verfolgen ließe, wie er im Laufe von vier Wochen um die Erde zieht.
Der Anblick im Teleskop wäre ungewohnt: Beide haben immer die gleiche Phase – und erscheinen meist ziemlich voll, jedenfalls nie halb oder als Sichel. Erde und Mond sind das einzige Paar, das von einem anderen Planeten aus gut mit bloßem Auge zu sehen wäre.
Allein: Auf der Venus ist niemand – und selbst wenn man die Temperatur von fast 500 Grad Celsius ertrüge, so verhinderte die stets dichte Wolkendecke den Blick auf Erde und Mond.
Von der Erde aus aber zeigen sich mit etwas Glück morgen und übermorgen früh die Venus und die Mondsichel tief im Nordosten.