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Himmlisches Blinklicht

Am abendlichen Westhimmel dominiert der strahlend weiße Jupiter. Etwa eine Handspanne bei ausgestrecktem Arm rechts von ihm steht der Sternhaufen IC 348 im Sternbild Perseus.

Von Dirk Lorenzen |
    Dort gibt es ein sehr junges Objekt, das extrem regelmäßig blinkt. Alle 25,3 Tage leuchtet seine Umgebung für etwa eine Woche zehnmal heller als normal. Bilder der NASA-Weltraumteleskope Spitzer und Hubble zeigen, wie ein Lichtblitz durch die Staub- und Gasmassen in der Nähe dieses Objekts läuft. Im Zeitraffer erinnert das himmlische Geflacker an das Blaulicht eines Polizeiautos.

    Die Forscher sind ebenso begeistert wie verwirrt. Denn es ist nicht ganz einfach, dieses Blinken zu erklären. Vermutlich kreisen dort zwei sehr junge Sterne auf lang gestreckten Bahnen umeinander. Alle 25,3 Tage kommen sich die beiden besonders nah. Dann stürzt jedes Mal Material auf einen oder beide Sterne, erhitzt sich und leuchtet hell auf.

    Die Forscher können dies nur vermuten, denn die Sterne selbst sind in den Gas- und Staubwolken nicht zu sehen. Das Blinklicht ist hinter einem dichten Vorhang verborgen – die Astronomen sehen nur den Widerschein, ähnlich wie Blaulichter an Häuserwänden flackern.

    Die beiden Sterne sind wohl nur wenige hunderttausend Jahre alt und noch dabei, ihr Dasein zu ordnen. Die Forscher haben Glück, gerade die astronomisch gesehen sehr kurze Phase dieser Lichtblitze zu erwischen. In einigen zehntausend Jahren ist alles Gas verbraucht – und das Blinken im Perseus hat ein Ende.

    Pressemitteilung zu dieser Entdeckung

    Das Video des blinkenden Nebels
    Das Hubble-Weltraumteleskop in der Umlaufbahn
    An dieser Entdeckung war das Hubble-Weltraumteleskop wesentlich beteiligt (ESA / NASA)