Kinderkrankheit
Hinweise auf Häufung von Ringelröteln-Fällen

In Deutschland und mehreren anderen EU-Staaten gibt es Hinweise auf ungewöhnlich häufige Fälle von Ringelröteln.

    Ein krankes Kind liegt im Bett, im Vordergrund stehen Hustensaft, Nasenspray, Tabletten und ein Glas Wasser.
    Die ungewohnte Häufung von Ringelröteln-Fällen könnte eine Spätfolge der Corona-Pandemie sein. (picture alliance / Zoonar / lev dolgachov)
    Obwohl Infektionen mit dem Parvovirus B19 normalerweise erst im Frühjahr und Frühsommer gehäuft aufträten, habe es hierzulande bereits zwischen Januar und März einen deutlichen Anstieg der Inzidenz gegeben, sagte Martin Enders vom Konsiliarlabor für Parvoviren in Stuttgart. In seinem Labor wurden allein im März über 240 Fälle registriert. Im Vorjahresmonat waren es weniger als 10. Auch die Universtitäts-Frauenklinik Tübingen spricht von derzeit vielen Schwangeren, die sich mit den Parvovirus B19 ansteckten und zu Behandlung oder Kontrolle in die Klinik kommen. Repräsentative Zahlen gibt es aber nicht.
    Fachleute vermuten, dass die vermehrten Fälle eine Spätfolge der Corona-Pandemie sind. Weil sich damals wegen der Kontaktsperren weniger Kinder angesteckt haben, sind jetzt auch weniger immun.
    Ringelröteln gehören zu den typischen Kinderkrankheiten, aber auch Erwachsene können sich infizieren. Die Krankheit wird durch ein hochansteckendes Virus ausgelöst, das durch Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen wird - zum Teil sogar über Türklinken. Ihren Namen haben die Ringelröteln vom typischen Hautausschlag: Der zeigt sich erst als großflächige Rötung auf den Wangen, später als zum Teil juckende Ringel auf dem Körper. Außerdem kann man grippeähnliche Symptome bekommen - manche merken aber auch gar nichts von der Krankheit.
    Diese Nachricht wurde am 17.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.