Bundesliga-Schiedsrichter und auffällig hohe Wetteinsätze. Der Zusammenhang, den die Forscher herstellen, birgt Brisanz. Doch sie machen deutlich, dass es nicht um Beweise für, sondern um Hinweise auf Wettbetrug geht.
Gefunden hätten sie diese Hinweise bei der Analyse von Geldeinsätzen beim britischen Online-Anbieter betfair, erklärt Sportökonomie-Professor Christian Deutscher von der Universität Bielefeld: "Die Ergebnisse sind, dass man drei Schiedsrichter identifizieren kann, bei denen statistisch mehr Geld gesetzt wird, wenn sie das Spiel pfeifen. Und diese statistische Auffälligkeit würde man auch erwarten, wenn es sich hierbei um einen Wettbetrug handeln würde."
Konzentration auf Torwetten
Gefunden hätten sie diese Hinweise bei der Analyse von Geldeinsätzen beim britischen Online-Anbieter betfair, erklärt Sportökonomie-Professor Christian Deutscher von der Universität Bielefeld: "Die Ergebnisse sind, dass man drei Schiedsrichter identifizieren kann, bei denen statistisch mehr Geld gesetzt wird, wenn sie das Spiel pfeifen. Und diese statistische Auffälligkeit würde man auch erwarten, wenn es sich hierbei um einen Wettbetrug handeln würde."
Konzentration auf Torwetten
Einsätze auf 1.251 Bundesligaspiele von 2010 bis 2015 haben die Forscher ausgewertet. Sie haben sich dabei auf Torwetten konzentriert. Dabei kann man spekulieren, dass weniger als drei oder mindestens drei Tore fallen – unabhängig vom Sieger des Spiels.
Dass bei dieser Wettform der Studie zufolge systematisch viel Geld platziert wurde, hält Experte Markus Knasmüller für alarmierend. Knasmüller war Gutachter in Wettbetrugsprozessen in Österreich und hat die Studie für das WDR-Sporthintergrundmagazin "Sport Inside" bewertet. Er sagt: "Es werden die Spiele über mehrere Jahre analysiert. Und wir haben einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Höhe der Wetteinsätze und der Schiedsrichterbesetzung. Und zwar in einem Ausmaß und in einer Konzentration auf einige, wenige Schiedsrichter, sodass man kaum mehr von Zufall sprechen kann."
Keine Schiedsrichter-Namen
Dass bei dieser Wettform der Studie zufolge systematisch viel Geld platziert wurde, hält Experte Markus Knasmüller für alarmierend. Knasmüller war Gutachter in Wettbetrugsprozessen in Österreich und hat die Studie für das WDR-Sporthintergrundmagazin "Sport Inside" bewertet. Er sagt: "Es werden die Spiele über mehrere Jahre analysiert. Und wir haben einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Höhe der Wetteinsätze und der Schiedsrichterbesetzung. Und zwar in einem Ausmaß und in einer Konzentration auf einige, wenige Schiedsrichter, sodass man kaum mehr von Zufall sprechen kann."
Keine Schiedsrichter-Namen
Die Namen der drei Schiedsrichter nennen die Forscher in ihrer Studie nicht. Deren Ergebnisse schätzt der Deutsche Fußball-Bund als weit weniger alarmierend ein. Er schreibt auf Anfrage: "DFB und DFL arbeiten bereits seit 2005 mit dem erfolgreichen Wettüberwachungs-Spezialisten Sportradar zusammen, um Auffälligkeiten auf dem Wettmarkt möglichst schnell zu erkennen. Seither wurde von Sportradar kein Spiel der Bundesliga oder 2. Bundesliga als manipulationsverdächtig eingestuft."
2005 – das war das Jahr, in dem Schiedsrichter Robert Hoyzer wegen Spielmanipulationen ins Gefängnis musste. Auch wegen dieses Skandals birgt es Brisanz, wenn Forscher jetzt Schiris mit auffälligen Wetteinsätzen in Verbindung bringen – und seien es nur Hinweise auf Betrug.
Hier zum Nachlesen die komplette Studie: