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Hinweise auf Wettbetrug
"Die Reaktion des DFB hat uns überrascht"

Drei Schiedsrichter fielen in einer Wettstudie auf: Pfiffen sie, gab es signifikant mehr Wetteinsätze auf die Anzahl der Tore in einem Spiel. Nicht manipulationsverdächtig nennt der DFB das. Der Journalist Benjamin Best hat die Studie überprüft und in der ARD vorgestellt. Er sagte im DLF, der DFB müsste die Studie ernst nehmen.

Benjamin Best im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
    Eine Trillerpfeife liegt auf mehreren 500-Euro-Scheinen.
    Zusammenhang zwischen Schiedsrichter- und Wetteinsätzen? (picture alliance / dpa / Stephan Persch)
    "Dass Sportradar sich verteidigt, weil es von der Studie angegriffen wird, dass war klar", sagt der Journalist Benjamin Best. Best hat eine wissenschaftliche Studie zu auffälligen Wetteinsätzen bei Spielen mit drei bestimmten Schiedsrichtern in der Bundesliga in der ARD publik gemacht.
    Die Reaktion des Deutschen Fußball-Bundes habe ihn überrascht. Der DFB habe lediglich darauf hingewiesen, dass der eigene Kontrollpartner Sportradar keine Auffälligkeiten bei Spielen seit 2005 gefunden habe. Dieses Argument ist allerdings schwach. Denn in diesem Zeitraum hat es mehrere nachweislich manipulierte Spiele gegeben, die Sportradar ebenfalls nicht aufgefallen waren.
    Hilfe bei aufwändiger Aufklärung
    Die Kritik an der Studie hält Best für unbegründet. Außerdem gebe es kaum Studien in diesem Bereich. Deshalb könne die Arbeit eines Forschers der Universität Bielefeld und zwei Kollegen von US-amerikanischen Universitäten sehr hilfreich sein. Die Aufklärung von Wettbetrug sei schließlich sehr aufwändig.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.