Depkat sagte dem Deutschlandfunk, der jetzige Präsident Biden sei der letzte Transatlantiker im Weißen Haus. Ob seine Stellvertreterin Harris die Politik der europäisch-amerikanischen Beziehungen, der Verteidigung Europas und der NATO mit der gleichen Entschiedenheit fortsetzen werde, stehe in den Sternen. Die Außenpolitik des früheren Präsidenten Trump bezeichnete der Historiker von der Universität Regensburg dagegen als ein "hastiges Springen nach Deals". Man müsse Trumps Rhetorik zwar ernst nehmen. Allerdings habe die Außenpolitik während seiner Amtszeit nicht im Einklang mit seinen Ankündigungen im Wahlkampf gestanden.
Depkat betonte, die US-amerikanische Gesellschaft sei an vielen Punkten tief gespalten, zum Beispiel bei den Themen Abtreibung, Migration und Steuern. Darüber hinaus sei es für ihn eine unglaubliche Erfahrung, dass sich die von Trump immer wieder proklamierte Lüge von der gestohlenen Wahl 2020 so stark in der amerikanischen Gesellschaft, und dort besonders in den republikanischen Kreisen, habe verankern können. Deshalb sei es zum jetzigen Zeitpunkt auch in keiner Weise vorhersehbar, wie das Wahlergebnis am Ende aussehen werde.
Das vollständige Interview der Woche können Sie am Sonntag ab 11.05 Uhr bei uns im Programm hören und hier nachlesen.
Diese Nachricht wurde am 02.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.