RAF
Historiker Kellerhoff fordert Gedenkstätte für Opfer der RAF

Der Journalist Sven Felix Kellerhoff hat für eine Gedenkstätte für die Opfer der RAF plädiert. Bis heute gebe es einen sehr starken Fokus auf die Täter, sagte er im Deutschlandfunk.

    Ein Grenzbeamter betrachtet ein Fahndungsplakat, mit dem Terrorsiten der RAF gesucht werden.
    Zehn Morde gehen wohl auf das Konto der dritten Generation der Roten Armee Fraktion (RAF). Neun davon sind bisher nicht aufgeklärt. (picture-alliance / dpa / Wolfgang Weihs)
    Bei dem Großteil der mehr als 30 Opfer handle es sich um Polizisten, US-Soldaten und Zivilisten. Kellerhoff warb dafür, die Erinnerungsstätte rund um das Lufthansa-Flugzeug "Landshut" zu errichten. Laut dem Historiker geht von der RAF auch heute noch eine gewisse Faszination aus. Dies liege an einer imaginierten "David-Goliath-Situation".
    Die "Landshut" war im Oktober 1977 von palästinensischen Terroristen entführt worden. Mit der Aktion wollten die Entführer unter anderem die inhaftierten Anführer der RAF freipressen. Ein GSG9-Kommando befreite schließlich die Passagiere. Aktuell steht die "Landshut" in Friedrichshafen. Die Bundeszentrale für politische Bildung plant, rund um das Flugzeug eine Ausstellung gestalten.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.