![Porträt des Historikers und Publizisten Michael Wolffsohn. Er lächelt vor hellem Hintergrund in die Kamera. Porträt des Historikers und Publizisten Michael Wolffsohn. Er lächelt vor hellem Hintergrund in die Kamera.](https://bilder.deutschlandfunk.de/b3/c3/75/55/b3c37555-80a1-4657-84f9-bf3cf4fdbc04/michael-wolffsohn-historiker-portrait-100-1920x1080.jpg)
Derzeit regiert der Likud gemeinsam mit rechtsextremen und ultraorthodoxen Parteien. Als Alternative sieht Wolffsohn eine mögliche säkulare Koalitionsmehrheit aus Likud und gemäßigteren Oppositionsparteien.
Wolffsohn: Solche Konflikte gehören zur Geschichte der Demokratie
Der Historiker riet davon ab, den geplanten Umbau der Judikative als Staatsstreich zu bezeichnen. Seit Beginn liberaldemokratischer Systeme habe es solche Konflikte gegeben. Die aktuelle Lage in Israel sei ein Sonderfall, durch den herrschenden Verfassungsstreit, ethnische Konflikte und den Klassen- sowie Kulturkampf. Die Proteste in den vergangenen Wochen bezeichnete er als Ergebnis der gesellschaftlichen Struktur Israels. Weltweit gebe es eine gefährliche Entwicklung durch die Emotionalisierung von Demokratie, führte Wolffsohn aus. Die Politik verlagere sich immer mehr auf die Straße, als Beispiele nannte er den Sturm auf das Kapitol in den USA, die Proteste rund um den EU-Austritt Großbritanniens und die derzeitigen Demonstrationen gegen die Rentenreform in Frankreich.
Diese Nachricht wurde am 19.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.