Im Zuge seiner Forschung ist Peter Longerich aufgefallen, "dass in allen wesentlichen Etappen der Judenverfolgung bis hin eben zum Massenmord Hitler tatsächlich eine ganz entscheidende Rolle gespielt hat und dass dies häufig in gängigen Darstellungen seinerzeit übersehen wurde."
Eher unbekannt sei auch die Tatsache, dass sich Hitler enorm in Fragen der Kirchen-, aber auch der Kulturpolitik äußerste und auch zu den Bereichen Aufrüstung sowie Lebensmittelversorgung während des Zweiten Weltkriegs.
Hitler habe in "Mein Kampf" behauptet, dass seine Zeit in Wien, in München und im Ersten Weltkrieg für ihn eine Schule gewesen sei, in der er sich auf seine späterer Rolle vorbereitet habe. "Ich halte dem entgegen, dass er bis zu seinem 30. Lebensjahr, also bis 1919, bis zum Beginn seiner politischen Karriere, ein Niemand gewesen ist, eine völlig unbedeutende Figur", sagte Longerich.
Hitler habe seine Politikerkarriere also nicht von vornherein geplant. "Er ist einfach einer dieser gestrandeten, namenlosen Soldaten ohne Zukunftsperspektive am Ende des Ersten Weltkriegs gewesen, der dann durch die Reichswehr zum Agitator geschult wurde und eine neue Aufgabe bekam." Erst dann habe Hitler eine Rolle gefunden.
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