Die Einladung zu dem Treffen ging von Kim aus. Er hatte dem US-Präsidenten über den südkoreanischen Sicherheitsberater Chung einen entsprechenden Brief zukommen lassen. Trump habe die Einladung angenommen, bestätigte das Weiße Haus. Wann und wo sich die beiden treffen werden, ist demnach noch nicht festgelegt. Laut südkoreanischen Angaben soll die Begegnung aber "bis Ende Mai" stattfinden.
Anfang der Woche hatte sich der südkoreanische Sondergesandte Chung in Pjöngjang mit Nordkoreas Führung getroffen. Nach seinen Worten hatte Kim dabei seinen festen Willen bekundet, "Trump so bald wie möglich zu treffen". Zudem habe Kim seine Bereitschaft erklärt, auf Atomwaffen zu verzichten, wenn die Sicherheit seines Landes garantiert sei. "Nordkorea wird jegliche weitere Atom- oder Raketentests unterlassen", soll Kim Chung zufolge gesagt haben.
Sanktionen bleiben bestehen
Die Vereinbarung eines Treffens stellt eine Kehrtwende dar. Im vergangenen Jahr hatten sich Kim und Trump mehrfach verbal heftig attackiert und mit Beleidigungen und Spott überzogen. Jetzt erklärte Trump auf Twitter, es gebe einen großen Fortschritt in den Bemühungen um ein Ende des nordkoreanischen Atomprogramms. Kim Jong Un habe mit den südkoreanischen Vertretern "über Denuklearisierung gesprochen, nicht nur über ein Einfrieren".
Die Sanktionen gegen das Land blieben aber in Kraft, bis es eine Vereinbarung gebe, so Trump weiter. Das Weiße Haus teilte mit, es halte vorerst an der Strategie des "höchsten Drucks" fest. "Wir erwarten eine atomare Abrüstung Nordkoreas." In der Zwischenzeit sollten alle Sanktionen bestehen bleiben.
Nordkorea spricht von "mutiger Entscheidung"
Auch Nordkorea scheint die Pläne zu bestätigen. Ein hochrangiger nordkoreanischer UNO-Diplomat in New York schrieb in einer E-Mail an die "Washington Post", die Einladung sei ein Ergebnis von Kims "großartiger, mutiger" Entscheidung, zum Frieden und zur Sicherheit auf der Koreanischen Halbinsel beizutragen.
In einer ersten Reaktion begrüßte Japans Ministerpräsident Abe den Kurswechsel Nordkoreas. Er sei ein Ergebnis des internationalen Drucks auf die Führung in Pjöngjang.
Die USA und Nordkorea stehen sich seit sieben Jahrzehnten feindselig gegenüber. Die Staaten sind offiziell im Kriegszustand, da es zum Ende des Koreakriegs 1953 kein Friedensabkommen gab. Washington und Pjöngjang haben noch nicht einmal formell diplomatische Beziehungen.