Eine WWF-Sprecherin sagte, die Staatengemeinschaft habe erhebliche Meinungsverschiedenheiten zu Gunsten der Natur und der Zukunft der Menschen auf dem Planeten schlussendlich überwunden. Der größte Lebensraum der Erde könne nun besser geschützt werden. Die Organisation OceanCare sprach zurückhaltender von einem Minimalkonsens. Allerdings werde die Möglichkeit gestärkt, globale Maßnahmen zum Schutz der Ozeane zu ergreifen.
"Beschlüsse können nicht mehr blockiert werden"
Auch aus der Forschung kam Lob: Der Wissenschaftler Stefan Hain vom Alfred-Wegener-Institut, das sich der Polar- und Meeresforschung widmet, sprach von einem großen Erfolg. Der Schutz der Hohen See, die 64 Prozent der Weltmeere ausmache, habe endlich ein Zuhause gefunden. Wichtig sei, dass etwa bei der Einrichtung von Schutzgebieten nun Entscheidungen mit Drei-Viertel-Mehrheit getroffen werden könnten. Somit könnten Beschlüsse nicht mehr durch ein oder zwei Staaten blockiert werden.
Bundesumweltministerin erleichtert
Auch Bundesumweltministerin Lemke reagierte erleichtert auf die Einigung der UNO-Mitgliedstaaten. Mit dem Schutz der Ozeane würden auch die Menschen geschützt, erklärte Lemke. Sie sprach von einem historischen und überwältigenden Verhandlungserfolg. Die Bundesregierung werde nun die Umsetzung des ersten verbindlichen Abkommens für die Hohe See vorantreiben.
Text noch nicht veröffentlicht
In der Nacht hatten sich die UNO-Staaten in New York nach 15 Jahren Verhandlungen auf ein Abkommen zum Schutz der Hohen See geeinigt. Der Vertrag muss noch formell beschlossen werden. Der genaue Text wurde bisher nicht veröffentlicht. Das Abkommen soll die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern ermöglichen. Außerdem sollen Staaten verpflichtet werden, ihre wirtschaftlichen Projekte, Expeditionen und andere Aktivitäten in den Weltmeeren auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen.
Weitere ausführliche Informationen zum Abkommen können Sie in diesem Beitrag lesen.
Diese Nachricht wurde am 05.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.