Israels Ministerpräsident Netanjahu sagte in Rom die Vereinbarung bedeute Stabilität für den Nahen Osten und bringe wirtschaftliche Vorteile. Auch US-Außenminister Kerry, den Netanjahu in der italienischen Hauptstadt getroffen hatte, äußerte sich zufrieden.
Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei hatten sich seit Mai 2010 merklich abgekühlt. Damals waren beim Sturm israelischer Soldaten auf sechs Schiffe mit Hilfsgütern für den Gazastreifen acht türkische Aktivisten ums Leben gekommen. Ankara hatte daraufhin seinen Botschafter aus Israel abgezogen und die Wirtschaftskooperation zurückgefahren.
Israel hat sich nun bereit erklärt, den Angehörigen der Opfer umgerechnet 18 Millionen Euro Entschädigung zu zahlen. Ankara verzichtet im Gegenzug auf sämtliche Klagen. Auf weitere Hilfslieferungen an den Gazastreifen wollte die Türkei hingegen nicht verzichten. Sie sollen nun aber sämtlich über die Italienische Hafenstadt Aschdod abgewickelt werden. Israel will so verhindern, dass unkontrolliert Waffen in den Gazastreifen gelangen.
Das erste Schiff mit Hilfsgütern soll bereits am Freitag aufbrechen. Die Türkei will im Gazastreifen ein Krankenhaus fertigbauen, Kraftwerke und eine Wasserentsalzungsanlage errichten. Die USA hatten sich jahrelang für eine Wiederannäherung Israels und der Türkei eingesetzt. Beide Länder wollen nun auch wieder Botschafter entsenden. Das Abkommen soll morgen unterzeichnet werden.