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Dürre-Katastrophe
Historisches Ausmaß an Wassermangel in Uruguay - Montevideo ruft den Notstand aus

Die Dürre-Katastrophe in Uruguay sorgt Medienberichten zufolge für weitere politische Spannungen im Land.

    Das Bild zeigt vertrockneten Boden am Stausee Canelon Grande, der die Stadt Montevideo in Uruguay mit Wasser versorgt.
    Niedriger Wasserstand am Stausee Canelon Grande, der die Stadt Montevideo in Uruguay mit Wasser versorgt. (Archivild) (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Santiago Mazzarovich)
    Die Bürgermeisterin der Hauptstadt Montevideo, Cosse, beklagte eine mangelnde Unterstützung seitens der Regierung. Sie sei wahrlich empört, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Hintergrund ist eine Weigerung des Finanzministeriums, der Stadt einen eigenen Zugang zu nicht rückzahlbaren Mitteln der Interamerikanischen Entwicklungsbank IBD zu gewähren. Damit sollten weitere Maßnahmen gegen die Trinkwasserkrise finanziert werden. Die Regierung verweist auf ihren Zuständigkeitsbereich. Durch Präsident Lacalle Pou war gestern der Notstand für den Großraum Montevideo ausgerufen worden. Cosse hatte dies bereits vor einem Monat gefordert und gewarnt, man habe nur noch für 30 Tage Trinkwasser.
    Das südamerikanische Land leidet unter der schlimmsten Dürre seit mehr als 70 Jahren. Binnen eines Monats soll jetzt ein neuer Stausee für Montevideo errichtet werden. Steuererleichterungen und die teilweise kostenlose Ausgabe von Wasserflaschen sollen ebenfalls helfen, die Lage in den Griff zu bekommen. Zudem erhöhten die Behörden den erlaubten Salzgehalt bei Trinkwasser. Die Einwohner könnten daher einen anderen Geschmack wahrnehmen, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 21.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.