Im vergangenen Jahr war nicht nur der Sommer sehr lang, heiß und regenarm, sondern auch schon der Frühling außerordentlich warm und trocken. Das hat vor allen Dingen die Landwirtschaft zu spüren bekommen: Die Ernteeinbrüche beim Mais lagen in Deutschland bei 25 Prozent, bei Winter-Raps waren es minus 15 Prozent und manche europäische Länder hatten einen Einbruch von 50 Prozent bei der Weizenernte zu verzeichnen.
Dürreperioden in Zukunft eher die Regel als die Ausnahme
Mit sieben Klimarechenmodellen haben Forscher die weitere Entwicklung bis 2100 im Computer simuliert. Ihre Berechnungen haben die Autoren der neuen Studie in der Fachzeitschrift Earth Future unter der Annahme vorgenommen, dass unsere CO2-Emissionen unverändert hoch bleiben. Zwei der Modelle haben berechnet, dass bereits bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad Celsius eine Extrem-Dürre wie die von 2018 schon in etwa 25 Jahren zum Normalfall werden könnte.
Den Berechnungen der anderen Modelle zufolge, wird dieser Fall in einer Drei-Grad-Welt eintreten, und zwar um 2060, 2070, 2080. Auf eine Drei-Grad-Welt steuern wir im Moment noch zu mit CO2-Emissionen, die sogar seit zwei Jahren wieder gestiegen sind. Die Forscher sagen deshalb auch: 2018 sollte eine Warnung für uns sein - und vor allen Dingen muss die Landwirtschaft sich dringend auf solche Dürrezeiten einstellen.
Mais, Wiesen und Sommerweizen besonders betroffen
Vor allem Mais gilt als Sorgenkind: Die Agrarpflanze blüht im Juni und hat ihre Wachstumsphase im Frühling. Von einer Trockenheit wie der in 2018 ist sie also besonders betroffen. Kritisch wird es auch für Wiesen und Weiden, die mehrmals im Jahr gemäht werden und deren Gras für die Tierfütterung als Heu oder als Gras-Silage genutzt wird. Die Agrarforscher machen sich aktuell auch große Sorgen um die diesjährige Ernte von Sommerweizen, weil er Temperaturen über 35 Grad überhaupt nicht verträgt. Die Folge ist, dass er die Reifung einstellt und nicht mehr so viele Körner ausbildet, die Kornfüllung läuft also nicht richtig und es sind große Ernteverluste zu erwarten.