"Eines Tages werde ich mich erinnern an alles, was geschehen ist."
Ganz sicher wird man sich eines Tages auch noch an die "Hobbit"-Trilogie von Peter Jackson erinnern. Allerdings nicht, weil sie ein Meilenstein der Filmgeschichte ist. Sie ist vielmehr ein Beleg für Jacksons kaufmännisches Geschick. Getreu dem Motto "Man soll die Kuh melken, solange sie noch Milch gibt" hat der neuseeländische Regisseur mit der Verfilmung vom "Hobbit" einfach eine Blaupause seiner "Herr der Ringe"-Abenteuer angefertigt.
So sehr habe er gewollt, sagt Peter Jackson, dass es am Ende sechs Filme sind, die eine große Geschichte von ihrem Anfang bis zum Ende erzählen. Im Jahr 2001 begann diese filmische Reise in Tolkiens fantastische Welt von Mittelerde. Und wenn einer eine Reise tut, so kann er bekanntlich was erzählen.
"Der Schatz wird unser sein, sobald die Hobbitse tot sind. – Du widerlicher kleiner Gauner. Ich schlag dir den Schädel ein..."
Oscar 2004 für den besten Film des Jahres
In seiner ersten Trilogie hatte Peter Jackson auch noch etwas zu erzählen. Drei Tolkien-Bände "Der Herr der Ringe" ergaben drei prachtvolle Filme. Eine Erzählung mit einem großen dramaturgischen Bogen – verpackt mit den besten Tricks, die Hollywood zaubern konnte. Das finale "Ringe"-Kapitel gewann sogar 2004 den Oscar für den besten Film des Jahres. Kaum zu Ende erzählt, machten sich die Fans der Fantasy-Reihe Hoffnungen auf eine Rückkehr nach Mittelerde.
"Gibt es noch Hoffnung, Gandalf? – Es bestand nie viel Hoffnung. Nur ein Narr konnte hoffen."
Der Narr aber sollte Recht behalten. Leider – wie sich jetzt zeigt. Denn auch die Vorgeschichte von "Der Herr der Ringe" – bekannt als "Der kleine Hobbit" – hat Peter Jackson zu einer großen achtstündigen Film-Trilogie verwurstet. Ganz schön dreist bei gerade einmal gut 300 Buchseiten, die Tolkiens Vorlage dick oder – besser gesagt – dünn ist. Dass es überall an Handlung fehlt, wird jetzt im Schlusskapitel überdeutlich.
Ein Film der Tricktechniker
Den Fokus – so Jackson – habe er in "Die Schlacht der fünf Heere" auf die Hauptfiguren gelegt. Es sei der Film von Bilbo, Thorin, Bard, Tauriel und Legolas.
In Wirklichkeit aber ist es der Film der Tricktechniker. Die haben mit Hilfe ihrer Computerprogramme einen nicht enden wollenden Showdown am Berg Erebor in Szene gesetzt.
In Wirklichkeit aber ist es der Film der Tricktechniker. Die haben mit Hilfe ihrer Computerprogramme einen nicht enden wollenden Showdown am Berg Erebor in Szene gesetzt.
"Sind die Bogenschützen in Stellung? – Ja, mein Herr! – Erteilt den Befehl! Wenn sich irgendetwas auf diesem Berg rührt, tötet es!"
Die finale Schlachtplatte, in der Zwerge, Elben und Menschen gemeinsam gegen Horden von Monstern – die sogenannten Orks – kämpfen müssen, ist vielleicht eine tricktechnische Meisterleistung. Unter erzählerischen Gesichtspunkten aber ist sie nur eine Geschwulst. Würde man sie entfernen, bliebe von diesem dritten "Hobbit"-Film nicht mehr viel übrig.
"Es gilt nur eine Frage zu beantworten: Wie soll dieser Tag enden?"
Egal wie. Hauptsache er endet hier. Und dieses Mal ist es wirklich ein Abschied für immer.