Aber auch die Qualität der Abschlüsse wird bemängelt. Nur knapp die Hälfte der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag befragten Unternehmen ist mit den Bachelorabsolventen zufrieden. Und auch die Studierenden selbst, die heute so jung Examen machen wie nie zuvor, fühlen sich häufig nicht reif genug für den Arbeitsmarkt.
Ist die Bologna-Reform also gescheitert? Steuern wir auf eine Wirtschaftskrise zu, wenn die duale Ausbildung, einst das Markenzeichen der deutschen Wirtschaft, an Bedeutung verliert? Oder gilt auch hier das Prinzip: Kommt darauf an, wen man fragt? Die technischen Berufe nämlich gehören zu den Mangelberufen, die sich über jeden Bachelor in ihrer Sparte freuen. Überhaupt kommt aus den Fachhochschulen deutlich weniger Kritik an den Bachelorabschlüssen als aus den Universitäten.
Das Hochschulquartett diskutiert den Bachelorabschluss im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Studiogäste:
- Dr. Jörg Dräger, Geschäftsführer Centrum für Hochschulentwicklung CHE
- Dr. Oliver Heikaus, Bereichsleiter Deutscher Industrie- und Handelskammertag DIHK
- Prof. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D., Professor für Philosophie, LMU München
- Prof. Bernd Reissert, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin