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Hochschulen
Wirtschaft ist unzufrieden mit Bachelor-Abschlüssen

Es gibt eine Fehlwahrnehmung, dass man nur mit Abitur und Studium ein anständiger Mensch in Deutschland ist, konstatierte Vizekanzler Sigmar Gabriel im September. Die Zahlen bringen es auf den Punkt: Fast 500.000 Erstsemester standen im vergangenen Jahr 522.000 Auszubildenden im ersten Lehrjahr gegenüber.

Moderation: Christian Floto |
    793 Studenten sitzen bei der Erstsemesterbegrüßung am Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau in Koblenz-Rheinland-Pfalz im großen Hörsaal.
    Steuern wir auf eine Wirtschaftskrise zu, wenn die duale Ausbildung, einst das Markenzeichen der deutschen Wirtschaft, an Bedeutung verliert? (dpa / picture alliance / Thomas Frey)
    Aber auch die Qualität der Abschlüsse wird bemängelt. Nur knapp die Hälfte der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag befragten Unternehmen ist mit den Bachelorabsolventen zufrieden. Und auch die Studierenden selbst, die heute so jung Examen machen wie nie zuvor, fühlen sich häufig nicht reif genug für den Arbeitsmarkt.
    Ist die Bologna-Reform also gescheitert? Steuern wir auf eine Wirtschaftskrise zu, wenn die duale Ausbildung, einst das Markenzeichen der deutschen Wirtschaft, an Bedeutung verliert? Oder gilt auch hier das Prinzip: Kommt darauf an, wen man fragt? Die technischen Berufe nämlich gehören zu den Mangelberufen, die sich über jeden Bachelor in ihrer Sparte freuen. Überhaupt kommt aus den Fachhochschulen deutlich weniger Kritik an den Bachelorabschlüssen als aus den Universitäten.
    Das Hochschulquartett diskutiert den Bachelorabschluss im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
    Studiogäste:
    • Dr. Jörg Dräger, Geschäftsführer Centrum für Hochschulentwicklung CHE
    • Dr. Oliver Heikaus, Bereichsleiter Deutscher Industrie- und Handelskammertag DIHK
    • Prof. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D., Professor für Philosophie, LMU München
    • Prof. Bernd Reissert, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin