Doch wo steht Wissenschaft in unserer Gesellschaft? Warum hat der Ruf von Forschung und wissenschaftlich fundierter Fakten gelitten? Und wie kann Wissenschaft in den Dialog mit der Gesellschaft treten?
Längst haben auch Hochschulen hierzulande begonnen, Presseabteilungen aufzubauen, um eine möglichst positive Außendarstellung der Institution zu gewährleisten. Denn von der hängt zwischenzeitlich viel ab: die öffentliche Wahrnehmung von Universitäten und Fachhochschulen hat auch Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger, das heißt, auch auf die finanzielle Ausstattung der Hochschule.
Die Massenmedien wiederum greifen gerne auf das "Expertenwissen" von Professoren zurück, ob der Brexit in seinen Auswirkungen umrissen, eine Wahl kommentiert oder Verwerfungen in der Gesellschaft eingeordnet werden sollen. Gefragt ist die knackige Formulierung - die sich womöglich unter wissenschaftlichen Aspekten auf dünnem Eis bewegt.
Als weitere Protagonisten kommen die Wissenschaftsjournalisten ins Spiel. Ihre Aufgabe sollte darin bestehen, Forschung und Institution kritisch zu begleiten und für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Doch dem ist selten so. Wissenschaftler haben von Wissenschaftsjournalisten wenig zu befürchten, und selten und erst in den letzten Jahren setzen sich die Fachjournalisten kritisch mit ihrem Sujet auseinander. Diese Gemengelage prägt auch das Bild von Wissenschaft in der Gesellschaft.
Gesprächsgäste:
- Prof. Matthias Kohring, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Mannheim
- Prof. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität Berlin
- Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg
- Prof. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung, (CHE), Gütersloh