Hockey-Coach Henning
Von der Wertschätzung für einen Bundestrainer

Hockey-Bundestrainer André Henning soll die Nationalmannschaft bis zu Olympia 2028 betreuen. Längerfristige Verträge sind gerade in den Olympischen Sportarten von großer Bedeutung für die Coaches. Nicht immer geht es Bundestrainern gut.

André Henning im Gespräch mit Marina Schweizer |
Hockey-Bundestrainer André Henning
Hockey-Bundestrainer André Henning profitiert vom gegenseitigen Vertrauensverhältnis im Verband (picture alliance / DeFodi Images)
André Henning hat sich mit dem Deutschen Hockey-Bund (DHB) auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt, er soll bis zu den Olympischen Spielen 2028 Bundestrainer der deutschen Hockey-Männer bleiben. Auch mit Valentin Altenburg, Trainer der Hockey-Frauen, hat der DHB den Vertrag längerfristig, bis zu den Spielen in Los Angeles verlängert.
Für Weltmeister-Trainer Henning ein "starkes Zeichen, dass der Verband sich darüber bewusst ist, wie wichtig Kontinuität ist." Dies zu zeigen sei für beide Seiten "ein ganz wichtiger und auch Sicherheit gebender Faktor", sagte Henning im Dlf-Interview.

"Gegenseitiges Vertrauensverhältnis" beim DHB

Es gebe ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zwischen den Bundestrainern und dem DHB, sagte Henning. Es sei eben ein bisschen mehr ist als die Frage: "Geht vielleicht der entscheidende Schuss im Viertelfinale an den Pfosten? Oder ins Tor - und entscheidet so ein einzelner Schuss über die gesamte Zusammenarbeit."
Für Henning bedeuten längerfristige Verträge, im Olympischen Zyklus von vier Jahren, mehr Planungssicherheit. Befristete Vertragslaufzeiten seien grundsätzlich ein "Faktor, der den Trainerberuf schwierig und herausfordernd macht - und sicherlich auch eine abschreckende Wirkung hat." Hinzu kämen die Arbeitszeiten, "viel am Abend und viel am Wochenende - oder wie in meinem Fall 120 Tage pro Jahr reisen und nicht zu Hause sein", so Henning. Es gebe noch nicht so wahnsinnig viele Trainerinnen und Trainer, die sich darauf einlassen wollten.

Weiter weniger Gehalt für Hockey-Trainer als in den Spitzen-Nationen

Was die Gehälter als Bundestrainer angeht, habe sich bereits etwas spürbar etwas verbessert. Aber natürlich seien das Gehalt und auch die Rolle von Trainerinnen und Trainern in Deutschland nicht in den Regionen wie bei den Spitzennationen im Hockey. "Als Trainer kann ich mir natürlich nur wünschen, dass sich das weiter verändert. Und dass die Trainerrolle insgesamt einfach auch eine andere Wertschätzung bekommt. Da ist Geld natürlich ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige."