Aus diesem Grund dürfe auch eine Rede wie die des AfD-Politikers Björn Höcke nicht einfach ignoriert werden, so Dörner. Er nannte die umstrittene Rede platt und perfide zugleich. Höcke habe sich Mühe gegeben, um strafrechtlich nicht belangt werden zu können. Der Wortlaut der Rede sei so gestaltet, dass er nationalistisch, aber nicht volksverhetzerisch wirke - auch wenn Höcke das Gesagte in einem rassistischen, anti-liberalen Sinne meine. Seine Zuhörer in Dresden hätten ihn auch genau richtig verstanden, so Dörner, das könne man an den Reaktionen ablesen: "Man merkt ganz klar, dass der Sound nationalsozialistischer Redner Höcke bekannt zu sein scheint."
Die Rede passe zur Strategie der AfD, gezielt zu provozieren, um so Aufmerksamkeit zu erlangen. Auf solche Provokationen müsse reagiert werden, forderte Dörner. Zwar solle und müsse nicht jede Provokation oder Dummheit kommentiert werden. Anders verhalte sich dies jedoch, wenn jemand in einer inzwischen nennenswerten Partei wie der AfD eine solche Rede wie Höcke halte. Dies könne nicht ignoriert werden: "Da müssen wir in Kauf nehmen, dass wir diesem Herren und seinen Spießgesellen eine gewisse zusätzliche PR verschaffen."
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