Mehr als drei Wochen Wartezeit nähern sich ihrem Ende, als Prinz Charles aus dem Lindo-Flügel tritt. Gerade hat er seinen ersten Enkel besucht und wird von den Journalisten nach dem Baby gefragt:
"Warten sie es ab, sie sehen es in einer Minute."
Was sich als königliche Untertreibung entpuppt. 75 Minuten dauert es noch. Dann ist er endlich da, jener Moment, für den manche Fotografen und Kameraleute seit über drei Wochen hier stehen. Der erste öffentliche Auftritt des Royal Babys und seiner strahlenden Eltern.
Kate in einem schlichten weiß gepunkteten blauen Kleid strahlt. Sie hält ihr Baby im Arm, dessen Kopf aus einer weißen Decke hervorlugt, und gibt es William. Es sei sehr emotional gewesen, ein Gefühl, das alle Eltern kennen, sagt sie. William hat die Ärmel seines hellblauen Hemdes hochgekrempelt:
"Er hat kräftige Lungen, das steht fest, und ist ein großer Junge. Ziemlich schwer."
Das Baby habe mehr Haare als er selbst, scherzt er, und dankenswerterweise Kates Beine geerbt. Bis ins kleinste Detail ist der Auftritt choreografiert. Beide aber agieren locker und entspannt und geben den Medien das, was sie wollen: Bilder und sogar verbale Streicheleinheiten:
"Ich werde ihn an seine Verspätung erinnern, wenn er etwas älter ist. Ich weiß, wie lange ihr hier steht, und hoffe, dass das Krankenhaus und ihr Leute wieder zur Normalität zurückkehren könnt."
William ist ein Medienprofi und kennt das Spiel des Gebens und Nehmens, aber er besteht auf seinen Regeln. Der Auftritt gestern Abend ist Höhepunkt und Abschluss einer aus seiner Sicht von Anfang an perfekten Medieninszenierung.
Völlig unbemerkt von der Journalistenhorde betritt das königliche Paar am Montagmorgen einen Nebeneingang des St. Mary’s Hospital. Erst eineinhalb Stunden später gibt der Kensington Palast die Pressemitteilung heraus, dass sich die Duchess of Cambridge in einem frühen Stadium der Wehen ins Krankenhaus begeben habe.
Die Fernsehsender überschlagen sich mit Eilmeldungen und haben doch nicht viel zu berichten. Das bleibt so bis zum Abend – weswegen nun die Stunde der Experten schlägt, die immer wieder erläutern,wie das Paar sein Kind erziehen wird und wieso das jetzt ein historischer Moment sei.
Die Journalisten ahnen nicht, dass Baby Cambridge um 16:24 Uhr das Licht der Welt erblickt. Im Gegenteil. Im fernen York weilt Prinz Charles und beteiligt sich am Ablenkungsmanöver. Absolut nichts Neues, man warte, sagt er noch in die Mikrofone, als Kate längst nieder gekommen ist.
Vier Stunden gönnen sich die jungen Eltern, für sich und Gespräche mit den engsten Verwandten. Dann erst wird die Welt informiert über Geburt und Geschlecht. Aber so, wie William es für richtig hält. Nicht mit dem vorgesehenen traditionellen Ärztebulletin auf der Staffelei, das Charles Anson, der Ex-Pressesekretär der Queen, im Fernsehen preist:
"Der Palast möchte sich in dieser modernen Welt, wo sich Nachrichten so rasch verbreiten, zu diesem traditionellen Element bekennen, mit dem die wichtigen Details bekannt gegeben werden."
Der Experte irrt; William nutzt zunächst E-Mail und Twitter, um die Presse über die Geburt zu informieren. Er modifiziert Traditionen, um auch im Zeitalter der modernen Medien das Heft der Informationshoheit in der Hand zu halten. Als die Nachricht verbreitet ist, kennt die Begeisterung der Briten kaum Grenzen.
Natürlich hält auch William an lieb gewonnenen Traditionen fest. Glockengeläute von Westminster Abbey, 103 Schuss Salut zu Ehren des Dritten in der Thronfolge, Glückwunschständchen des Wachregiments am Buckingham Palast.
Außerdem lenken solche Event ein wenig von der Frage ab, wann denn die drei nun das Krankenhaus verlassen. Offiziell heißt es, es könne noch heute sein oder erst Mittwoch.
Am Nachmittag besuchen Kates Eltern das Paar und ihren Enkel. Anschließend werfen sie den ausgehungerten Medien einige Informationsbrocken hin:
"Es ist wunderschön, beiden geht's gut, wir sind sehr stolz."
William bleibt Herr der Inszenierung; er hat die Medienhetzjagd nicht vergessen, der seine Mutter Diana erlegen ist und sich geschworen, die Privatsphäre seiner Familie so gut es geht zu schützen.
Am Abend dann grünes Licht für den Abschied vom Krankenhaus – trotz ständiger Verzögerung sind auch die Journalisten zufrieden. Ach ja – da war noch was: der Name des neuen Erdenbürgers.
"Wir denken noch über seinen Namen nach und wollen den so bald haben, wie es uns möglich ist. Es ist ja das erste Mal, dass wir ihn gesehen haben, und jetzt haben wir eine gute Gelegenheit, das nachzuholen."
Eines ist gewiss: Kate und William werden den Namen ihres Kindes zu einem Zeitpunkt und unter einer Inszenierung ihrer Wahl bekannt geben.
"Warten sie es ab, sie sehen es in einer Minute."
Was sich als königliche Untertreibung entpuppt. 75 Minuten dauert es noch. Dann ist er endlich da, jener Moment, für den manche Fotografen und Kameraleute seit über drei Wochen hier stehen. Der erste öffentliche Auftritt des Royal Babys und seiner strahlenden Eltern.
Kate in einem schlichten weiß gepunkteten blauen Kleid strahlt. Sie hält ihr Baby im Arm, dessen Kopf aus einer weißen Decke hervorlugt, und gibt es William. Es sei sehr emotional gewesen, ein Gefühl, das alle Eltern kennen, sagt sie. William hat die Ärmel seines hellblauen Hemdes hochgekrempelt:
"Er hat kräftige Lungen, das steht fest, und ist ein großer Junge. Ziemlich schwer."
Das Baby habe mehr Haare als er selbst, scherzt er, und dankenswerterweise Kates Beine geerbt. Bis ins kleinste Detail ist der Auftritt choreografiert. Beide aber agieren locker und entspannt und geben den Medien das, was sie wollen: Bilder und sogar verbale Streicheleinheiten:
"Ich werde ihn an seine Verspätung erinnern, wenn er etwas älter ist. Ich weiß, wie lange ihr hier steht, und hoffe, dass das Krankenhaus und ihr Leute wieder zur Normalität zurückkehren könnt."
William ist ein Medienprofi und kennt das Spiel des Gebens und Nehmens, aber er besteht auf seinen Regeln. Der Auftritt gestern Abend ist Höhepunkt und Abschluss einer aus seiner Sicht von Anfang an perfekten Medieninszenierung.
Völlig unbemerkt von der Journalistenhorde betritt das königliche Paar am Montagmorgen einen Nebeneingang des St. Mary’s Hospital. Erst eineinhalb Stunden später gibt der Kensington Palast die Pressemitteilung heraus, dass sich die Duchess of Cambridge in einem frühen Stadium der Wehen ins Krankenhaus begeben habe.
Die Fernsehsender überschlagen sich mit Eilmeldungen und haben doch nicht viel zu berichten. Das bleibt so bis zum Abend – weswegen nun die Stunde der Experten schlägt, die immer wieder erläutern,wie das Paar sein Kind erziehen wird und wieso das jetzt ein historischer Moment sei.
Die Journalisten ahnen nicht, dass Baby Cambridge um 16:24 Uhr das Licht der Welt erblickt. Im Gegenteil. Im fernen York weilt Prinz Charles und beteiligt sich am Ablenkungsmanöver. Absolut nichts Neues, man warte, sagt er noch in die Mikrofone, als Kate längst nieder gekommen ist.
Vier Stunden gönnen sich die jungen Eltern, für sich und Gespräche mit den engsten Verwandten. Dann erst wird die Welt informiert über Geburt und Geschlecht. Aber so, wie William es für richtig hält. Nicht mit dem vorgesehenen traditionellen Ärztebulletin auf der Staffelei, das Charles Anson, der Ex-Pressesekretär der Queen, im Fernsehen preist:
"Der Palast möchte sich in dieser modernen Welt, wo sich Nachrichten so rasch verbreiten, zu diesem traditionellen Element bekennen, mit dem die wichtigen Details bekannt gegeben werden."
Der Experte irrt; William nutzt zunächst E-Mail und Twitter, um die Presse über die Geburt zu informieren. Er modifiziert Traditionen, um auch im Zeitalter der modernen Medien das Heft der Informationshoheit in der Hand zu halten. Als die Nachricht verbreitet ist, kennt die Begeisterung der Briten kaum Grenzen.
Natürlich hält auch William an lieb gewonnenen Traditionen fest. Glockengeläute von Westminster Abbey, 103 Schuss Salut zu Ehren des Dritten in der Thronfolge, Glückwunschständchen des Wachregiments am Buckingham Palast.
Außerdem lenken solche Event ein wenig von der Frage ab, wann denn die drei nun das Krankenhaus verlassen. Offiziell heißt es, es könne noch heute sein oder erst Mittwoch.
Am Nachmittag besuchen Kates Eltern das Paar und ihren Enkel. Anschließend werfen sie den ausgehungerten Medien einige Informationsbrocken hin:
"Es ist wunderschön, beiden geht's gut, wir sind sehr stolz."
William bleibt Herr der Inszenierung; er hat die Medienhetzjagd nicht vergessen, der seine Mutter Diana erlegen ist und sich geschworen, die Privatsphäre seiner Familie so gut es geht zu schützen.
Am Abend dann grünes Licht für den Abschied vom Krankenhaus – trotz ständiger Verzögerung sind auch die Journalisten zufrieden. Ach ja – da war noch was: der Name des neuen Erdenbürgers.
"Wir denken noch über seinen Namen nach und wollen den so bald haben, wie es uns möglich ist. Es ist ja das erste Mal, dass wir ihn gesehen haben, und jetzt haben wir eine gute Gelegenheit, das nachzuholen."
Eines ist gewiss: Kate und William werden den Namen ihres Kindes zu einem Zeitpunkt und unter einer Inszenierung ihrer Wahl bekannt geben.