"Ich hab einen akuten Schmerz gespürt im unteren Teil der Wirbelsäule, also in der Lendenwirbelsäule und im Steiß. Und dieser Schmerz, der dort akut war, hat gleichzeitig intensiv ausgestrahlt ins linke Bein."
Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, wie bei Hannes Reiser, sind ein Warnsignal und deuten auf einen Bandscheibenvorfall hin: man spürt ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bein, man kann die Zehen nicht mehr richtig bewegen oder den Fuß nicht mehr anheben. Wenn Wärme, Massagen, Krankengymnastik und Schmerzmittel nicht mehr helfen, dann muss operiert werden. Kongress-Präsident und Leiter der Wirbelsäulenchirurgie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, Prof. Claus Carstens:
"Da ist der Trend, dass man das mit immer minimal-invasiveren Verfahren macht. Zur Verfügung stehen entweder der kleine Hautschnitt und dann die Entfernung unter Kontrolle durch ein Mikroskop oder noch kleiner durch ein Sichtrohr, ein sogenanntes Endoskop mit wenigen Millimeter Durchmesser und entsprechend speziell angefertigten Zangen und Sauginstrumenten, den Bandscheibenvorfall zu entfernen.
Der Sinn der Sache ist, den Muskelschaden zu verringern, weil das dem Patienten deutlich weniger Beschwerden verursacht."
Denn: je kleiner die Schnitte, desto geringer sind auch die Schäden für das umliegende Gewebe. Weiter versuchen die Chirurgen, die Beweglichkeit der Patienten möglichst zu erhalten, beispielsweise mit einer künstlichen Bandscheibe.
"Eine künstliche Bandscheibe oder eine Bandscheibenprothese besteht im Prinzip aus zwei Metallplättchen, die gegeneinander durch eine Art Kugel verbunden sind. Dieses Kugelgelenk erlaubt eine Bewegung der beiden Platten gegeneinander. Und diese Platten mit der dazwischen liegenden Kugel, die werden in das zuvor chirurgisch ausgeräumte Bandscheibenfach geschoben und können sich nur auf dem von der Kugel vorgegebenen Weg bewegen."
Geeignet ist eine Bandscheibenprothese - so die Experten - für Patienten zwischen 20 und 50 Jahren, die ein reines Bandscheibenleiden haben. Und bei denen der Verschleissprozess der übrigen Wirbelsäule nicht zu weit fortgeschritten ist.
"Da gibt es ja immer wieder Fälle, wo man einen Bandscheibenvorfall zunächst erfolgreich operiert hat, der dann aber wiedergekommen ist. Das sind eigentlich ideale Fälle, wo man den Patienten den Einsatz einer Bandscheibenprothese empfehlen kann. Mit dieser Bandscheibenprothese wird nämlich die normale Höhe der Bandscheibe wiederhergestellt und es erlaubt dem Patienten, sich besser zu bewegen als wenn man diesen Abschnitt versteifen würde. Das gilt sowohl für die Halswirbelsäule als auch für die Lendenwirbelsäule. Man ist jetzt im Moment noch dabei - und das ist ein Thema unseres Kongresses - auszuloten, welche Patienten sind besonders dafür geeignet, welche künstliche Bandscheibe ist die beste, welche hat die besten Langzeitergebnisse."
Für Patienten mit Osteoporose - das ist jetzt schon klar - ist eine Bandscheibenprothese nicht zu empfehlen, so Professor Hans-Joachim Wilke, Leiter der Abteilung Wirbelsäulenforschung der Universität Ulm:
"Zum Beispiel wenn der Patient schon zu alt ist und die Knochenqualität nicht mehr ausreichend gut ist, dann wäre das ein Risiko, dass die Bandscheibenprothese in den Wirbelkörper einsinkt und damit quasi der Vorteil wieder verloren geht. Dann müsste man doch eine Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts oder der einzelnen Bandscheibe bevorzugen."
Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, wie bei Hannes Reiser, sind ein Warnsignal und deuten auf einen Bandscheibenvorfall hin: man spürt ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl im Bein, man kann die Zehen nicht mehr richtig bewegen oder den Fuß nicht mehr anheben. Wenn Wärme, Massagen, Krankengymnastik und Schmerzmittel nicht mehr helfen, dann muss operiert werden. Kongress-Präsident und Leiter der Wirbelsäulenchirurgie der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg, Prof. Claus Carstens:
"Da ist der Trend, dass man das mit immer minimal-invasiveren Verfahren macht. Zur Verfügung stehen entweder der kleine Hautschnitt und dann die Entfernung unter Kontrolle durch ein Mikroskop oder noch kleiner durch ein Sichtrohr, ein sogenanntes Endoskop mit wenigen Millimeter Durchmesser und entsprechend speziell angefertigten Zangen und Sauginstrumenten, den Bandscheibenvorfall zu entfernen.
Der Sinn der Sache ist, den Muskelschaden zu verringern, weil das dem Patienten deutlich weniger Beschwerden verursacht."
Denn: je kleiner die Schnitte, desto geringer sind auch die Schäden für das umliegende Gewebe. Weiter versuchen die Chirurgen, die Beweglichkeit der Patienten möglichst zu erhalten, beispielsweise mit einer künstlichen Bandscheibe.
"Eine künstliche Bandscheibe oder eine Bandscheibenprothese besteht im Prinzip aus zwei Metallplättchen, die gegeneinander durch eine Art Kugel verbunden sind. Dieses Kugelgelenk erlaubt eine Bewegung der beiden Platten gegeneinander. Und diese Platten mit der dazwischen liegenden Kugel, die werden in das zuvor chirurgisch ausgeräumte Bandscheibenfach geschoben und können sich nur auf dem von der Kugel vorgegebenen Weg bewegen."
Geeignet ist eine Bandscheibenprothese - so die Experten - für Patienten zwischen 20 und 50 Jahren, die ein reines Bandscheibenleiden haben. Und bei denen der Verschleissprozess der übrigen Wirbelsäule nicht zu weit fortgeschritten ist.
"Da gibt es ja immer wieder Fälle, wo man einen Bandscheibenvorfall zunächst erfolgreich operiert hat, der dann aber wiedergekommen ist. Das sind eigentlich ideale Fälle, wo man den Patienten den Einsatz einer Bandscheibenprothese empfehlen kann. Mit dieser Bandscheibenprothese wird nämlich die normale Höhe der Bandscheibe wiederhergestellt und es erlaubt dem Patienten, sich besser zu bewegen als wenn man diesen Abschnitt versteifen würde. Das gilt sowohl für die Halswirbelsäule als auch für die Lendenwirbelsäule. Man ist jetzt im Moment noch dabei - und das ist ein Thema unseres Kongresses - auszuloten, welche Patienten sind besonders dafür geeignet, welche künstliche Bandscheibe ist die beste, welche hat die besten Langzeitergebnisse."
Für Patienten mit Osteoporose - das ist jetzt schon klar - ist eine Bandscheibenprothese nicht zu empfehlen, so Professor Hans-Joachim Wilke, Leiter der Abteilung Wirbelsäulenforschung der Universität Ulm:
"Zum Beispiel wenn der Patient schon zu alt ist und die Knochenqualität nicht mehr ausreichend gut ist, dann wäre das ein Risiko, dass die Bandscheibenprothese in den Wirbelkörper einsinkt und damit quasi der Vorteil wieder verloren geht. Dann müsste man doch eine Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts oder der einzelnen Bandscheibe bevorzugen."