Auch gestern musste die italienische Regierung wieder eine Luftbrücke nach Lampedusa einrichten. 200 Flüchtlinge aus Afrika wurden in ein Auffanglager nach Kalabrien geflogen.
Das Flüchtlingslager von Lampedusa ist wieder einmal hoffnungslos überfüllt. In den letzten Tagen sind Hunderte von boat people auf der südlichsten Insel Europas an Land gegangen, manche mit letzter Kraft von kleinen Holzbooten aus, andere, die von der italienischen Küstenwacht auf hoher See vor dem sicheren Tod gerade noch gerettet werden konnten. Niemand weiß wie viele Menschen es diesmal nicht geschafft haben und jämmerlich ertrunken sind.
Obwohl das Wetter noch ruhig ist im südlichen Mittelmeer. Von Libyen aus versuchen viele noch vor dem Winter nach Europa zu gelangen, bevor es zu spät ist und sie noch einmal monatelang in Nordafrika hausen müssen. Das Aufnahmelager von Lampedusa ist ständig überbelegt und immer mehr ins Gerede gekommen seit sich der italienische Journalist Fabrizio Gatti als kurdischer Immigrant getarnt eine Woche lang dort hat einsperren lassen. 190 Plätze bietet das Lager, als Gatti eingesperrt wird, ist es wie üblich zum Brechen voll.
"400 Menschen kauerten auf dem Asphalt. Um sie herum Carabinieri und ein hoher Stacheldrahtzaun. Ich bin in die letzte Reihe gegangen, dort hat man uns gezwungen uns auf dem Boden zu setzen, obwohl da die Jauche aus den verstopften Klos stand. Da mussten wir uns reinsetzen, und wer sich weigerte, der bekam Ohrfeigen. Das war vielleicht nicht so schlimm gemeint. Aber die Erniedrigung war deutlich zu spüren. Und viele flüsterten sich ihre Wut über die Carabinieri zu."
Der Augenzeugenbericht schlug wie eine Bombe ein. Der italienische Innenminister Renato Pisanu ordnete eine Untersuchung an, auch wenn er selbst von den Vorwürfen gegen das Aufnahmelager kein Wort glaubt:
"Ich habe noch niemals davon gehört, dass in Lampedusa Menschen schlecht behandelt oder gar gequält werden. Im Gegenteil: ich möchte gerne wissen, welches europäische Land humanere und besser geführte Aufnahmelager hat als Italien."
Doch über das Lager in Lampedusa wird schon seit längerem geklagt. Zunächst einmal bei den Einheimischen. Giusy Nicolini lebt auf Lampedusa und kämpft als eine der Wenigen für die Rechte der Immigranten:
"Die hygienischen Zustände im Lager sind grauenvoll. Im Sommer war es so überfüllt, dass auf ein Klo 117 Leute kamen. Da kann man sich vorstellen, wie es da zuging. Da wird das ganze Lager zur Jauchegrube."
Wenn die Insassen sich gegen diese Zustände wehren, dann wird geprügelt. Ohrenzeugen gibt es genug, sagt Giusy Nicolini:
"Man kriegt das natürlich mit. Die Leute, die in der Nähe vom Lager wohnen, hören sehr genau das Knallen der Schlagstöcke."
Kommen Kontrollen, dann bessern sich die Zustände schlagartig. Der Europaabgeordnete Claudio Fava:
"Ich habe nichts von alledem gesehen. Ich war kürzlich mit einer Delegation des Europaparlaments im Lager und zu diesem Anlass hat die römische Regierung eine unwürdige Farce inszeniert: das Lager wurde bis auf elf Leute geleert, obwohl es den ganzen Sommer über durchschnittlich 450 Insassen zählte. Alles war blitzblank, wie ein Ballsaal sah das Lager aus."
Die fremdenfeindliche Lega Nord sprach sogar von einem Fünf-Sterne-Hotel für illegale Einwanderer und fordert strengere Maßnahmen gegen die ungeliebten Immigranten. Der Abgeordnete Matteo Salvini:
"Die Linken in Spanien erhöhen den Zaun in ihren Enklaven in Nordafrika. Die linke Regierung in England will sogar Flüchtlingslager in Afrika, dort, wo die Leute auch herkommen. Es ist nicht einzusehen, dass Italien sich als einziges Land da noch freiwillig von den Immigranten erobern lassen soll."
Das Flüchtlingslager von Lampedusa ist wieder einmal hoffnungslos überfüllt. In den letzten Tagen sind Hunderte von boat people auf der südlichsten Insel Europas an Land gegangen, manche mit letzter Kraft von kleinen Holzbooten aus, andere, die von der italienischen Küstenwacht auf hoher See vor dem sicheren Tod gerade noch gerettet werden konnten. Niemand weiß wie viele Menschen es diesmal nicht geschafft haben und jämmerlich ertrunken sind.
Obwohl das Wetter noch ruhig ist im südlichen Mittelmeer. Von Libyen aus versuchen viele noch vor dem Winter nach Europa zu gelangen, bevor es zu spät ist und sie noch einmal monatelang in Nordafrika hausen müssen. Das Aufnahmelager von Lampedusa ist ständig überbelegt und immer mehr ins Gerede gekommen seit sich der italienische Journalist Fabrizio Gatti als kurdischer Immigrant getarnt eine Woche lang dort hat einsperren lassen. 190 Plätze bietet das Lager, als Gatti eingesperrt wird, ist es wie üblich zum Brechen voll.
"400 Menschen kauerten auf dem Asphalt. Um sie herum Carabinieri und ein hoher Stacheldrahtzaun. Ich bin in die letzte Reihe gegangen, dort hat man uns gezwungen uns auf dem Boden zu setzen, obwohl da die Jauche aus den verstopften Klos stand. Da mussten wir uns reinsetzen, und wer sich weigerte, der bekam Ohrfeigen. Das war vielleicht nicht so schlimm gemeint. Aber die Erniedrigung war deutlich zu spüren. Und viele flüsterten sich ihre Wut über die Carabinieri zu."
Der Augenzeugenbericht schlug wie eine Bombe ein. Der italienische Innenminister Renato Pisanu ordnete eine Untersuchung an, auch wenn er selbst von den Vorwürfen gegen das Aufnahmelager kein Wort glaubt:
"Ich habe noch niemals davon gehört, dass in Lampedusa Menschen schlecht behandelt oder gar gequält werden. Im Gegenteil: ich möchte gerne wissen, welches europäische Land humanere und besser geführte Aufnahmelager hat als Italien."
Doch über das Lager in Lampedusa wird schon seit längerem geklagt. Zunächst einmal bei den Einheimischen. Giusy Nicolini lebt auf Lampedusa und kämpft als eine der Wenigen für die Rechte der Immigranten:
"Die hygienischen Zustände im Lager sind grauenvoll. Im Sommer war es so überfüllt, dass auf ein Klo 117 Leute kamen. Da kann man sich vorstellen, wie es da zuging. Da wird das ganze Lager zur Jauchegrube."
Wenn die Insassen sich gegen diese Zustände wehren, dann wird geprügelt. Ohrenzeugen gibt es genug, sagt Giusy Nicolini:
"Man kriegt das natürlich mit. Die Leute, die in der Nähe vom Lager wohnen, hören sehr genau das Knallen der Schlagstöcke."
Kommen Kontrollen, dann bessern sich die Zustände schlagartig. Der Europaabgeordnete Claudio Fava:
"Ich habe nichts von alledem gesehen. Ich war kürzlich mit einer Delegation des Europaparlaments im Lager und zu diesem Anlass hat die römische Regierung eine unwürdige Farce inszeniert: das Lager wurde bis auf elf Leute geleert, obwohl es den ganzen Sommer über durchschnittlich 450 Insassen zählte. Alles war blitzblank, wie ein Ballsaal sah das Lager aus."
Die fremdenfeindliche Lega Nord sprach sogar von einem Fünf-Sterne-Hotel für illegale Einwanderer und fordert strengere Maßnahmen gegen die ungeliebten Immigranten. Der Abgeordnete Matteo Salvini:
"Die Linken in Spanien erhöhen den Zaun in ihren Enklaven in Nordafrika. Die linke Regierung in England will sogar Flüchtlingslager in Afrika, dort, wo die Leute auch herkommen. Es ist nicht einzusehen, dass Italien sich als einziges Land da noch freiwillig von den Immigranten erobern lassen soll."