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Holliger dirigiert Schubert
Klangreise ohne Übergepäck

Heinz Holliger blickt auf ein erfülltes Leben als Oboist, Komponist, Lehrer und Dirigent zurück. Einen Altmeister der Avantgarde könnte man ihn nennen. In diesem Jahr beging er seinen 80. Geburtstag und nutzte die Gelegenheit, einen Avantgardisten der Vergangenheit zu ehren: Franz Schubert.

Am Mikrofon: Johannes Jansen |
    Heinz Holliger, Schweizer Dirigent, Komponist und Oboist, aufgenommen am 02.05.2004 bei einer Pobe in Köln.
    Heinz Holliger, Schweizer Dirigent, Komponist und Oboist (picture alliance / dpa / H.J. Wöstmann )
    Heinz Holligers Gesamteinspielung der Schubert-Sinfonien mit dem Kammerorchester Basel, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk entstand, ist eine Klangreise ohne Übergepäck. Streicher und Bläser entsprechen dem Standard des frühromantischen Orchesters, das Vibrato wird als kostbares Gut behandelt und äußerst sparsam eingesetzt. "Es wird nie dick, auch im größten Tutti nicht. Das ist mir sehr vorbildhaft für meine Art Musik zu machen." Die so geschaffene Transparenz bringt einen weiteren Aspekt zum Tragen: die Nähe zum Theater. Denn Schuberts Melodien, fügt Holliger hinzu, sind "wie Bühnenfiguren in ständig wechselnder Beleuchtung".
    Neue Deutschlandfunk-Produktionen
    Franz Schubert
    Ouvertüre zur Oper "Fierrabras", D 796
    Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485
    Sinfonie Nr. 1 D-Dur, D 82
    Kammerorchester Basel
    Ltg.: Heinz Holliger
    Aufnahme vom Juni 2018 aus dem Landgasthof Riehen