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USA
Hollywood droht Doppelstreik - Schauspieler stimmen staatlicher Vermittlung zu

Im Streit um höhere Löhne haben die Schauspielerinnen und Schauspieler in Hollywood einer staatlichen Vermittlung mit den Studios zugestimmt. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht, denn der Verhandlungsfrieden endet bald. Sollten die Gespräche ergebnislos bleiben, wollen sich die Schauspieler ab Donnerstag den streikenden Drehbuchautoren anschließen.

    Der Hollywood-Schriftzug in Los Angeles
    Die Gewerkschaft "Screen Actors Guild" stimmt einer Vermittlung zu (Archivbild). (picture alliance / Markus Mainka)
    Man werde alles tun, um zu einer Einigung mit den Studios zu kommen, hieß es von der Gewerkschaft Screen Actors Guild. Allerdings bezweifle man, dass das bis zum Ablauf der Verhandlungsfrist möglich sei. 65.000 der mehr als 160.000 Mitglieder hatten sich in einer Urabstimmung für einen Streik ausgesprochen, falls keine Einigung gefunden wird. Hollywood steht damit vor einem Doppelstreik, denn seit dem 2. Mai haben bereits die Drehbuchautoren ihre Arbeit niedergelegt.

    Mehr Geld und klare Regeln für KI

    Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien oft weniger Folgen pro Staffel gedreht werden. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen. In einem Statement hatte Screen Actors Guild zudem mitgeteilt, dass auch Künstliche Intelligenz eine "reale und unmittelbare" Bedrohung für die Schauspielerinnen und Schauspieler darstelle. Daher fordert die Gewerkschaft einerseits mehr Geld, andererseits aber auch klare Regeln zum Einsatz von KI.

    Verzögerungen unter anderem bei Marvel und Disney

    Wegen der anhaltenden Verhandlungen hatten einige Produktionsfirmen bereits angekündigte Filmstarts nach hinten verlegt. Darunter sind neue Marvel-Superheldenfilme zu Captain America oder Blade, Disneys Realverfilmung des Animationshits "Moana" und die geplanten "Avatar"-Fortsetzungen. Weil Filme aber einen langen Produktions- und Marketingvorlauf haben, dürften sich die Folgen eines Streiks frühestens in einigen Monaten bemerkbar machen
    Das Schreiben vieler Fernsehserien liegt dagegen wegen des Autoren-Streiks ohnehin schon auf Eis. Deren Gewerkschaft WGA hat außerdem bereits Unterstützung von Set-Mitarbeitern erhalten, so dass kein Drehbetrieb aufrecht erhalten werden konnte und Serien wie "Stranger Things" oder "Yellow Jackets" aktuell nicht produziert werden.
    Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.