Protest gegen Abstimmung zu Migrationspolitik
Holocaust-Überlebender Weinberg und Fotograf Toscano haben Bundesverdienstkreuze zurückgegeben

Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg und der Mannheimer Fotograf Luigi Toscano haben wie angekündigt ihre Bundesverdienstkreuze zurückgegeben. Ihr Entschluss ist eine Reaktion darauf, dass die Union im Bundestag in Kauf genommen hatte, dass ein Antrag zur Migrationspolitik auch mit Stimmen der AfD eine Mehrheit fand.

    Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg trägt Brille und einen blauen Pullover und blickt mit ruhigem, ernsten Blick in die Kamera.
    Der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg hat -wie angekündigt- sein Bundesverdienstkreuz zurückgegeben. (picture alliance / dpa / Sina Schuldt)
    Bundespräsident Steinmeier erklärte nach Gesprächen mit Weinberg und Toscano, er bedauere deren Entscheidung zutiefst. Sie hätten die Verdienstkreuze für ihre "unermüdliche, couragierte Arbeit für die Erinnerung an die Shoah, für Recht und Demokratie" erhalten. Sein Respekt und seine Anerkennung für die Verdienste der beiden bestünden fort.
    Toscano erklärte, was im Bundestag stattgefunden habe, sei untragbar und verletze viele Menschen. Weinberg zeigte sich ebenfalls schockiert und sagte, wenn man solche Nachrichten erhalte, sei das Verdienstkreuz zum Tragen zu schwer geworden.

    Kühnert ruft im Bundestag zur Verteidigung der Demokratie auf

    Der ehemalige SPD-Generalsekretär Kühnert hat sich mit einem Appell zur Verteidigung der Demokratie aus dem Bundestag verabschiedet. Er sagte wörtlich vor dem Plenum: "Schützen wir das, was wir lieben. Schützen wir unsere Demokratie. Ich tue das in Zukunft von außen, bitte tun Sie es von hier drin."
    Der SPD-Abgeordnete kritisierte Union und FDP wegen ihres Verhaltens bei den Migrationsabstimmungen im Bundestag vor zwei Wochen, bei denen sie sehenden Auges eine Unterstützung durch die AfD in Kauf genommen hätten.
    Diese Nachricht wurde am 11.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.