Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat die Umgestaltung des Vorstands gebilligt – jedoch nicht ganz in der Form, in der das designierte Vorstandsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain es eigentlich vorgesehen hatten. Denn die BaFin, die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, hatte Einwände gegen den Kandidaten für den Risikovorstand, den Amerikaner William Broeksmit. Nun soll der Schotte Stuart Lewis Nachfolger von Hugo Bänziger werden. Das sei eine schallende Ohrfeige für den designierten Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain, meint das Handelsblatt. Tatsächlich ist es ungewöhnlich, dass man Namen designierter Vorstandsmitglieder an die Öffentlichkeit durchsickern lässt, diese dann aber von der BaFin nicht genehmigt werden, meint auch Bankenexperte Christoph Schalast von der Frankfurt School of Finance and Management:
"Solche Dinge geschehen normalerweise still, das wird im Vorfeld abgestimmt, und man bekommt eben informell die Antwort, ja es geht oder es geht nicht. Und man würde normalerweise niemanden der Öffentlichkeit präsentieren, wo man eine entsprechende Indikation bekommen hat. Ich glaube, da ist etwas schief gelaufen"
Die Bafin hatte Bedenken, William Broeksmit als Risikovorstand zu berufen, weil der Amerikaner angeblich nicht genügend Führungserfahrung gesammelt habe, hieß es. Bestätigt wurde dies von der BaFin zwar nicht offiziell. Doch dass die Finanzaufsicht ein gewichtiges Wort bei der Auswahl der Bankvorstände mitzureden hat, das hat seine Berechtigung, meint Schalast:
"Wir haben im Bankensektor eben einen regulierten Sektor. Und ein zentraler Punkt ist da die Qualifikation der Geschäftsleitung. Und die wird sowohl im Blick auf ihre Zuverlässigkeit wie auf ihre fachliche Eignung von der BaFin überprüft. Das ist bei der kleinsten Bank so und das ist auch bei der Deutschen Bank so."
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will auf diese Entscheidung der BaFin keinen Einfluss genommen haben. Die Bankenaufsicht komme ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach und tue das in eigener Verantwortung, sagte er. Der durchgefallene Kandidat Broeksmit ist enger Weggefährte des designierten Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain. Gemeinsam waren sie einst von Merrill Lynch zur Deutschen Bank gewechselt. Dass Jain dadurch schon vor seinem Amtsantritt Ende Mai Schaden nehmen könnte, glaubt Stefan Bongardt, Analyst von Independent Research, jedoch nicht:
"Es ist mit Sicherheit ein unglücklicher Start fürs Duo Jain/Fitschen, wenn eben ein bevorzugter Kandidat nicht angenommen wird. Aber man muss im Nachhinein natürlich sagen, dass Herr Jain in der Vergangenheit schon genug Leistung für die Deutsche Bank gebracht hat, sprich, das Kapitalmarktgeschäft während der Finanzkrise gut ausgerichtet hat, auch im Vergleich zum Wettbewerb gut positioniert hat."
Die Personalpläne der größten deutschen Bank so in die Öffentlichkeit zu bringen zeuge jedoch vor allem von einem, meint der Analyst:
"Was in dem Ganzen natürlich so ein bisschen unglücklich ist, ist, dass das so in die Medien getragen worden ist. Im Nachhinein sind das ja bankinterne Angelegenheiten. Und das ist meiner Meinung nach bedenklich, dass eben dieser Kampf in den Medien ausgetragen wird, dass gewisse Informationen lanciert werden. Und das wirft ein nicht ganz so gutes Licht momentan auf die Deutsche Bank."
Dass der erweiterte Vorstand von Ende Mai an statt zwölf 17 Mitglieder haben wird, dagegen hatten weder die BaFin noch der Aufsichtsrat etwas einzuwenden.
"Solche Dinge geschehen normalerweise still, das wird im Vorfeld abgestimmt, und man bekommt eben informell die Antwort, ja es geht oder es geht nicht. Und man würde normalerweise niemanden der Öffentlichkeit präsentieren, wo man eine entsprechende Indikation bekommen hat. Ich glaube, da ist etwas schief gelaufen"
Die Bafin hatte Bedenken, William Broeksmit als Risikovorstand zu berufen, weil der Amerikaner angeblich nicht genügend Führungserfahrung gesammelt habe, hieß es. Bestätigt wurde dies von der BaFin zwar nicht offiziell. Doch dass die Finanzaufsicht ein gewichtiges Wort bei der Auswahl der Bankvorstände mitzureden hat, das hat seine Berechtigung, meint Schalast:
"Wir haben im Bankensektor eben einen regulierten Sektor. Und ein zentraler Punkt ist da die Qualifikation der Geschäftsleitung. Und die wird sowohl im Blick auf ihre Zuverlässigkeit wie auf ihre fachliche Eignung von der BaFin überprüft. Das ist bei der kleinsten Bank so und das ist auch bei der Deutschen Bank so."
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will auf diese Entscheidung der BaFin keinen Einfluss genommen haben. Die Bankenaufsicht komme ihrer gesetzlichen Verpflichtung nach und tue das in eigener Verantwortung, sagte er. Der durchgefallene Kandidat Broeksmit ist enger Weggefährte des designierten Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain. Gemeinsam waren sie einst von Merrill Lynch zur Deutschen Bank gewechselt. Dass Jain dadurch schon vor seinem Amtsantritt Ende Mai Schaden nehmen könnte, glaubt Stefan Bongardt, Analyst von Independent Research, jedoch nicht:
"Es ist mit Sicherheit ein unglücklicher Start fürs Duo Jain/Fitschen, wenn eben ein bevorzugter Kandidat nicht angenommen wird. Aber man muss im Nachhinein natürlich sagen, dass Herr Jain in der Vergangenheit schon genug Leistung für die Deutsche Bank gebracht hat, sprich, das Kapitalmarktgeschäft während der Finanzkrise gut ausgerichtet hat, auch im Vergleich zum Wettbewerb gut positioniert hat."
Die Personalpläne der größten deutschen Bank so in die Öffentlichkeit zu bringen zeuge jedoch vor allem von einem, meint der Analyst:
"Was in dem Ganzen natürlich so ein bisschen unglücklich ist, ist, dass das so in die Medien getragen worden ist. Im Nachhinein sind das ja bankinterne Angelegenheiten. Und das ist meiner Meinung nach bedenklich, dass eben dieser Kampf in den Medien ausgetragen wird, dass gewisse Informationen lanciert werden. Und das wirft ein nicht ganz so gutes Licht momentan auf die Deutsche Bank."
Dass der erweiterte Vorstand von Ende Mai an statt zwölf 17 Mitglieder haben wird, dagegen hatten weder die BaFin noch der Aufsichtsrat etwas einzuwenden.