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Hongkong
Schwieriger Dialog zwischen Demonstranten und Regierung

Die Demonstranten in Hongkong beugen sich dem Druck der Regierung und ziehen sich größtenteils zurück. Beide Seiten geben sich gesprächsbereit. Doch schon bei der Vereinbarung der Modalitäten finden sie nicht zueinander.

Von Markus Rimmele |
    Erschöpfte Demonstranten in Hongkong.
    Erschöpfte Demonstranten in Hongkong - die einen wollen weiter protestieren, andere wollen einen geordneten Rückzug. (AFP / Xaume Olleros)
    Schon am Sonntagabend waren Studenten und Regierung in Kontakt miteinander getreten, um über die Aufnahme von Gesprächen zu verhandeln. Eine Einigung wurde dabei aber nicht erzielt. Die Studenten stellen Forderungen. Sie verlangen einen echten Dialog über eine politische Reform, also wie das Wahlrecht der Stadt demokratisiert werden kann. Die Regierungsseite scheint das abzulehnen. Die Studenten wollen vor Gesprächsbeginn auch die Zusage der Regierung, dass die von den Demonstranten besetzten Bereiche nicht gewaltsam geräumt werden. Und sie wollen, dass die mysteriösen Angriffe auf sie vom Freitag und Samstag ernsthaft untersucht werden. Offenbar bezahlte Schläger hatten protestierende Demonstranten attackiert. Die Studenten vermuten dahinter ein Komplott der Regierung.
    Die Lage in den Protestzonen hat sich entspannt. Die Demonstranten machten am Morgen die Zugänge zum Regierungskomplex frei. Beamte und Verwaltungsangestellte konnten ungehindert in ihre Büros gehen. Nach wie vor sind aber Straßen besetzt. Am Morgen war die Zahl der Demonstranten auf wenige Hundert zusammengeschrumpft. Über Tag füllten sich die besetzten Bereiche wieder. Viele Demonstranten sind erschöpft. Andere haben am Montag wieder ihre Arbeit oder das Studium aufgenommen. Manche plädieren für einen geordneten Rückzug. Andere wollen weiter demonstrieren.