Grundlage der UEFA-Androhung ist Artikel 65 der UEFA-Statuten, wonach das Exekutivkomitee entsprechende Strafebn verhängen kann. Der mögliche Ausschluss ist unabhängig von laufenden Ermittlungen der UEFA-Disziplinarkommisssion gegen Russland. Deren Ergebnis soll am Dienst bekanntgegeben werden.
Bei dem Ermittlungsverfahren geht es auch um angeblich rassistisches Verhalten und das Zünden von Feuerwerkskörpern. Der Verband erklärte, er könne nur Strafen wegen Vorfällen verhängen, die sich im Stadion zugetragen hätten. Gegen den englischen Fußballverband gibt es deshalb kein Verfahren.
In früheren Fällen hatte die UEFA Geldstrafen für Erstfälle verhängt. Russische Fans waren bereits bei der EM 2012 in Polen mehrfach negativ aufgefallen.
UEFA verurteilt Krawalle
Nach mehrtägigen Krawallen in Marseille und Nizza mit mehr als 40 Verletzten war es auch gestern Abend beim Spiel England gegen Russland zu Schlägereien im Stadion und außerhalb gekommen. Ein englischer Fan schwebt weiter in Lebensgefahr.
"Dieses Verhalten ist nicht zu akzeptieren und hat keinen Platz im Fußball", heißt es dazu in einem heute veröffentlichten Statement der UEFA. Man sei angewidert von den gewaltsamen Zusammenstößen in der Innenstadt von Marseille und sehr besorgt wegen der Vorfälle im Stadion, erklärte der Verband.
Kurz vor Ende des Spiels in Marseille hatten russische Anhänger den englischen Fanblock gestürmt. "Mehrere Engländer sind im Krankenhaus", twitterte der britische Botschafter Julian King.
Die UEFA räumte heute ein: Im Stadion Velodrome in Marseille habe es bei der Trennung der Fans Probleme gegeben. Man werde den Einsatz von Sicherheitspersonal in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden verstärken.Russlands Sportminister Witali Mutko sagte, die Täter würden bestraft. Gleichzeitig kritisierte er die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen im Stadion als mangelhaft.
(mg/pr)