Sport
Human Rights Watch erneuert Kritik an FIFA und Saudi-Arabien

In der nächsten Woche vergibt die FIFA die Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien. Human Rights Watch bringt gegen diese Entscheidung in einem heute vorgelegten Bericht erneut Bedenken vor und kritisiert den Weltverband deutlich.

    Das Fifa-Logo, daneben die Silhouette einer Person.
    Das Logo der FIFA (picture alliance/dpa/Steffen Schmidt)
    In dem 79-seitigen Bericht ist der Missbrauch von Arbeitsmigranten in Saudi-Arabien dokumentiert. Dabei geht es um Zwangsarbeit, exorbitante Anwerbegebühren, Lohndiebstahl und unzureichenden Schutz vor extremer Hitze. Auch nicht untersuchte Todesfälle von Arbeitern sind Thema des Reports. Human Rights Watch machte solche Beobachtungen vor allem bei hochkarätigen Projekten, die vom saudi-arabischen Staatsfonds finanziert werden oder mit ihm in Verbindung stehen.
    Am 11. Dezember entscheidet die FIFA über den Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2034. Saudi-Arabien ist der einzige Bewerber.
    Human Rights Watch wirft der FIFA vor, den Zuschlag ohne Prüfung der Menschenrechte zu geben. Michael Page, stellvertretender Direktor für den Nahen Osten, sagte: "Dieser gefälschte Evaluierungsprozess wird unvorstellbare menschliche Kosten verursachen."
    Der Bericht von Human Rights Watch basiert auf Interviews mit mehr als 155 ehemaligen und derzeitigen Wanderarbeitnehmern und den Familien verstorbener Arbeiter. Ein Befragter sagte: "Wenn ich meinen Vorgesetzten um Bezahlung bat, antwortete er: 'Stirb zuerst, ich bezahle dich später.'"
    Diese Nachricht wurde am 04.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.