Die Geschichte der Menschheit wird anhand von versteinerten Knochen nacherzählt, den oft einzigen Hinterlassenschaften unserer frühen Vorfahren. Doch sie sind nur ein kleiner Teil der damaligen Realität, der Interpretationsspielraum ist groß. Früher gab es nur wenige Fossilienfunde, dank neuer Methoden und Techniken kommen jedoch immer mehr Zeugnisse aus der Frühzeit der Menschen zutage.
Deutlicher wurde das Bild der Humanevolution deswegen nicht, sondern eher komplizierter. Der Streit um die Deutungshoheit in der Wissenschaft ist groß. Wird irgendwo auf der Welt ein versteinerter Knochen entdeckt, kommt häufig die Forderung, dass die Geschichte der Menschheit umgeschrieben werden muss. Doch ist das wirklich so?
Wissenschaft im Brennpunkt wirft einen Blick auf Interpretationen alter und neue Funde, selbsterfüllende Prophezeiungen und Eitelkeiten einer Forschungsrichtung, die sich mit einem Thema beschäftigt, das alle Menschen umtreibt - die Frage nach der eigenen Herkunft: "Eine Frage der Interpretation: Die schwierige Suche nach den Wurzel des Menschen"
Studiogast PD Dr. Ottmar Kullmer, Leiter der Abteilung Paläoanthropologie im Senckenberg Forschungsinstitut und im Naturmuseum Frankfurt am Main