Die Organisatoren wollten den CSD ausdrücklich als politische Kundgebung verstanden wissen. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bundestagspräsidentin Bas und Berlins Regierendem Bürgermeister Wegner. Wegner war der erste CDU-Politiker in dieser Funktion, der sich dazu bereit erklärte. Er betonte, die sexuelle Identität queerer Menschen müsse besser geschützt werden. Deshalb wolle er sich für eine entsprechende Erweiterung des Artikels 3 im Grundgesetz einsetzen. Laut dem Artikel darf niemand beispielsweise wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung oder seines Glaubens benachteiligt werden.
Am Vormittag hatte Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) vor dem Bundeskanzleramt die Regenbogenflagge aufgezogen, das internationale Symbol der Schwulen- und Lesbenbewegung. Bundeskanzler Scholz (SPD) wünschte den Teilnehmenden auf Twitter eine fröhliche Feier. Auch auf dem Reichstagsgebäude, dem Sitz des Bundestags, wehte die Regenbogenflagge. Unterstützung für die Parade kam von allen Bundestagsfraktionen mit Ausnahme der AfD.
Der Berliner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der queeren Community in Europa. Vor Beginn des Christopher Street Day wurde am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen der NS-Opfer gedacht.
Diese Nachricht wurde am 23.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.