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Warschau
Hunderttausende Menschen demonstrieren gegen polnische national-populistische Regierung

In der polnischen Hauptstadt Warschau haben hunderttausende Menschen gegen die Politik der nationalkonservativen Regierungspartei PiS protestiert.

    Das Foto zeigt Menschen, die Fahnen schwenken und demonstrieren.
    Die Menschen demonstrierten "gegen das teure Leben, Betrug und Lügen sowie für die Demokratie, freie Wahlen und die Europäische Union", hieß es. (IMAGO / Aleksander Kalka / IMAGO / Aleksander Kalka)
    Die Organisatoren sprachen unter Berufung auf die Stadtverwaltung sogar von einer halben Million Teilnehmern. Ein Sprecher sagte, es handele sich um die größte Protestaktion in Polen seit dem Ende des Kommunismus 1989. Der Protestmarsch stand unter dem Motto: "Gegen Teuerung, Diebstahl und Lügen, für freie Wahlen und ein demokratisches, europäisches Polen." Hintergrund ist auch ein neues Gesetz, das die Einsetzung einer Untersuchungskommission zur russischen Einflussnahme vorsieht. Kritiker sehen darin die Gefahr, wenige Monate vor der Parlamentswahl Oppositionspolitiker an den Pranger zu stellen.
    Der 4. Juni ist in Polen ein wichtiges Datum: 1989 fanden an diesem Tag die ersten teilweise freien Wahlen statt - ein Triumph der Demokratiebewegung und der Gewerkschaft Solidarnosc, der zugleich das Ende der kommunistischen Herrschaft einleitete. Im Herbt wird in Polen ein neues Parlament gewählt.
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.