Simon Weyers:
"Was machen Sie so alltäglich? "
Manfred Kollat:
"Wir habe Früh und Spätdienst, der Frühdienst fängt um sechs Uhr an….."
Universität Düsseldorf. Das Institut für medizinische Soziologie.
Die Medizin-Soziologin Dr. Simone Weyers befragt Manfred Kollat.
Er ist 63 Jahre alt, arbeitet als Hausmeister an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Er arbeitet 51 Stunden in der Woche - im Schichtdienst.
Simone Weyers:
"Werden Sie für diese Mehrstunden bezahlt? "
Manfred Kollat:
"Nein das ist das gleiche Gehalt. "
Bevor Manfred Kollat Hausmeister wurde, arbeitete er 31 Jahre lang als Schwermaschinen-Bauer.
Manfred Kollat:
"Kranbau. Und da musste ich körperlich arbeiten. Durch die schwere Arbeit ging meine Hüfte kaputt. Und die Wirbelsäule.
Man hat Schwertransporte gebaut, man fährt damit, man arbeitet damit, ist eigentlich ein Jugendtraum. "
Simone Weyers:
"Gibt es bei Ihrer Arbeit als Hausmeister Dinge, die Sie stören? "
Manfred Kollat:
"Ich kann hier selbständig arbeiten, das ist eigentlich nicht das Problem. Das Problem ist eigentlich immer diese Stundenzahl. Wenn man sieht wie andere auch im öffentlichen Dienst früher nach Hause gehen und ich bin jeden Tag länger hier. "
Seine Arbeit als Schwermaschinen-Bauer war körperlich anstrengend.
Aber, als er noch Kräne zusammenbaute, da war er mit seiner Arbeit zufrieden, sagt Manfred Kollat.
Manfred Kollat:
"Zusammenbauen und überführen, damit fahren, das ist wunderbar. Und dann wenn man hinterher gesehen hat, dass das alles fertig war, und alles geklappt hat, da war man zufrieden. Damals habe ich Produkte zusammengebaut. Ich hab ein Ergebnis gehabt. Fassbar. Heute habe ich das nicht. Ich komme hierher, ich mache meinen Dienst, aber greifbar habe ich nichts. Meine Klorollen, die habe ich greifbar. Meinen Schlüsselbund habe ich greifbar. Aber nicht so, dass ich sagen kann, ich hab jetzt was geschaffen, nein. "
Simone Weyers:
"Also, wenn ich Sie richtig verstanden habe, belastet Sie die Arbeit dahin gehend, dass Sie viel arbeiten müssen, viele Stunden arbeiten müssen, und darüber, dass Sie von ihrem Vorgesetzten nicht in ausreichender Weise anerkannt werden für Ihre Leistungen. "
Manfred Kollat:
"Der muss mir nicht jeden Tag die Hand schütteln und immer Danke, Danke sagen. Das braucht er gar nicht, aber irgendwann Mal: OK. in dem Bereich sieht das gut aus; da hinten ist es zu bemängeln, das müsste noch ein bisschen besser werden. Aber es ist eigentlich egal. "
Simone Weyers:
"Haben Sie das Gefühl, dass das ihr Befinden einschränkt, wenn Sie sich ärgern?
Macht Ihnen das körperlich zu schaffen, wenn Sie sich ärgern?"
Manfred Kollat:
"Körperlich? Ja, Herz-mäßig. Die Pumpe. "
Simone Weyers:
"Was passiert, wenn Sie sich ärgern? "
Manfred Kollat:
"Herzrasen. Und zickig will ich nicht sagen, so Frust, der ist dann schon da. "
Simone Weyers:
"Können Sie abends, wenn Sie nach Hause kommen abschalten? "
Manfred Kollat:
"Ich kann oft nicht abschalten, nein. Das muss ich eingestehen, ich kann oft nicht abschalten, aber ich habe niemals geglaubt, dass ich diesen Frust mitnehme, ich hab gedacht, ich könnte zuhause abschalten. Und das ist ja nichts Gravierendes eigentlich, aber ich nehme das doch schon mit. "
"Was machen Sie so alltäglich? "
Manfred Kollat:
"Wir habe Früh und Spätdienst, der Frühdienst fängt um sechs Uhr an….."
Universität Düsseldorf. Das Institut für medizinische Soziologie.
Die Medizin-Soziologin Dr. Simone Weyers befragt Manfred Kollat.
Er ist 63 Jahre alt, arbeitet als Hausmeister an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf. Er arbeitet 51 Stunden in der Woche - im Schichtdienst.
Simone Weyers:
"Werden Sie für diese Mehrstunden bezahlt? "
Manfred Kollat:
"Nein das ist das gleiche Gehalt. "
Bevor Manfred Kollat Hausmeister wurde, arbeitete er 31 Jahre lang als Schwermaschinen-Bauer.
Manfred Kollat:
"Kranbau. Und da musste ich körperlich arbeiten. Durch die schwere Arbeit ging meine Hüfte kaputt. Und die Wirbelsäule.
Man hat Schwertransporte gebaut, man fährt damit, man arbeitet damit, ist eigentlich ein Jugendtraum. "
Simone Weyers:
"Gibt es bei Ihrer Arbeit als Hausmeister Dinge, die Sie stören? "
Manfred Kollat:
"Ich kann hier selbständig arbeiten, das ist eigentlich nicht das Problem. Das Problem ist eigentlich immer diese Stundenzahl. Wenn man sieht wie andere auch im öffentlichen Dienst früher nach Hause gehen und ich bin jeden Tag länger hier. "
Seine Arbeit als Schwermaschinen-Bauer war körperlich anstrengend.
Aber, als er noch Kräne zusammenbaute, da war er mit seiner Arbeit zufrieden, sagt Manfred Kollat.
Manfred Kollat:
"Zusammenbauen und überführen, damit fahren, das ist wunderbar. Und dann wenn man hinterher gesehen hat, dass das alles fertig war, und alles geklappt hat, da war man zufrieden. Damals habe ich Produkte zusammengebaut. Ich hab ein Ergebnis gehabt. Fassbar. Heute habe ich das nicht. Ich komme hierher, ich mache meinen Dienst, aber greifbar habe ich nichts. Meine Klorollen, die habe ich greifbar. Meinen Schlüsselbund habe ich greifbar. Aber nicht so, dass ich sagen kann, ich hab jetzt was geschaffen, nein. "
Simone Weyers:
"Also, wenn ich Sie richtig verstanden habe, belastet Sie die Arbeit dahin gehend, dass Sie viel arbeiten müssen, viele Stunden arbeiten müssen, und darüber, dass Sie von ihrem Vorgesetzten nicht in ausreichender Weise anerkannt werden für Ihre Leistungen. "
Manfred Kollat:
"Der muss mir nicht jeden Tag die Hand schütteln und immer Danke, Danke sagen. Das braucht er gar nicht, aber irgendwann Mal: OK. in dem Bereich sieht das gut aus; da hinten ist es zu bemängeln, das müsste noch ein bisschen besser werden. Aber es ist eigentlich egal. "
Simone Weyers:
"Haben Sie das Gefühl, dass das ihr Befinden einschränkt, wenn Sie sich ärgern?
Macht Ihnen das körperlich zu schaffen, wenn Sie sich ärgern?"
Manfred Kollat:
"Körperlich? Ja, Herz-mäßig. Die Pumpe. "
Simone Weyers:
"Was passiert, wenn Sie sich ärgern? "
Manfred Kollat:
"Herzrasen. Und zickig will ich nicht sagen, so Frust, der ist dann schon da. "
Simone Weyers:
"Können Sie abends, wenn Sie nach Hause kommen abschalten? "
Manfred Kollat:
"Ich kann oft nicht abschalten, nein. Das muss ich eingestehen, ich kann oft nicht abschalten, aber ich habe niemals geglaubt, dass ich diesen Frust mitnehme, ich hab gedacht, ich könnte zuhause abschalten. Und das ist ja nichts Gravierendes eigentlich, aber ich nehme das doch schon mit. "