Bernd Gäbler: Frau Tschirner, Sie mussten für diesen Film wirklich lernen, Fußball zu spielen. Wie war das?
Nora Tschirner: Ja, das war toll. Das war auch eigentlich so von vorneherein der Hauptgrund, warum ich sofort zugesagt habe ohne weitere Fragen, weil ich halt Fußball sehr mag und das toll fand.
Gäbler: Was war besonders schwer, was war besonders leicht?
Tschirner: Also für mich ist es einfach so grundsätzlich schwer gewesen, weil ich einfach überhaupt keine Sportlerin bin. Also ich war immer eher so Musikschulkind statt Geräteturnkind. Und das war natürlich für mich einfach als auch Raucherin - ab und an und so - und einfach überhaupt völlig ohne Kondition war das natürlich eine grundsätzliche Herausforderung, wo ich dachte, die kann ich nicht stemmen.
Gäbler: Mädchen sollen oft denken, man würde mit der Spitze kicken und dann erst lernen müssen, dass man mit dem Spann...
Tschirner: Also mit der Spitze habe ich von Anfang an nicht gekickt. Das war mir schon ein persönliches Bedürfnis, dass ich nicht ganz bekloppt aussehe. Aber ich habe halt immer mit der Innenseite gespielt, so. Und dann haben wir aber natürlich auch, da hatte ich einen Tag, wo wir nur Schusstraining gemacht haben. Das war eine Katastrophe, weil man natürlich hinterher einfach nicht mehr laufen kann, wenn man anderthalb Stunden nur schießt. Aber es macht natürlich auch mal Spaß. Ich habe halt nie irgendeine Ballsportart gemacht. Deswegen ist es ja immer hauptsächlich das Ding, ein Ballgefühl zu entwickeln. Ich glaube, damit habe ich mich gar nicht so schwer getan. Also der lag mir schon ganz gut am Fuß. Aber so grundsätzlich, was es da so für Tricks gibt und für Kniffe und dass man eben voll mit dem, also in die Finten auch reingeht mit Körpereinsatz und diese Täuschungen und so, das fand ich schon überraschend, wie schwierig das ist.
Gäbler: In dem Film ist es so, dass der Fußball im Zentrum eines Streits, eines Konflikts der Geschlechter liegt. Ist das in Wirklichkeit auch so? Ist es so, dass es die Mädels immer noch so stört, wenn die Jungs so viel Fußball gucken oder Fußball spielen wollen?
Tschirner: Ich glaube, dass es sich schon ein bisschen gewandelt hat. Ich glaube, mittlerweile stört es eher die Jungs, dass die Mädels ständig mit wollen, und sie irgendwie jetzt mal gucken müssen, wie sie sich anders ihren Männerabend retten.
Gäbler: Glauben Sie, dass diese neue Generation der auch zuguckenden Frauen, guckt die anders?
Tschirner: Ja, die guckt, glaube ich, etwas flirtender wahrscheinlich. Also ich glaube schon, dass natürlich Jungs komplett noch andere Sachen toll finden beim Fußball als Frauen. Wenn da jemand einfach wahnsinnig sympathisch ist und schon irgendwie ganz süß, dann kommen die vielleicht eher in dieses Fußballthema dann erst einmal rein, oder suchen sich vielleicht auch einen Verein erstmal aus, weil sie denken, oh, die sehen aber alle toll aus. Also, ich könnte mir vorstellen, dass es eine Rolle spielt.
Gäbler: Aber im Schnitt sind doch diese Fußballer oft sehr klein und o-beinig. Ist das dann, wieso taugen die dann als Sexsymbol?
Tschirner: Aber das ist ja eine totale Illusion, weil so nah kommt man ja nie an die ran, dass das zum Problem werden kann. Man sieht sie ja nur von oben.
Gäbler: Haben Sie richtige Lieblinge, sind Sie Fan von bestimmten Spielern?
Tschirner: Ja, ich bin wie gesagt ein großer Fan von Atouba. Wenn ich ein HSV-Spiel sehe und Atouba nicht spielt, wird mir sofort schlagartig - also ich liebe den HSV sowieso total -, aber ohne Atouba ist es nicht das Gleiche, weil der ist so mein Entertainment-Faktor. Wenn der den Ball hat, dann lache ich mich schon total tot. Wenn er es schafft nach zwei Sekunden schon mal erst einmal den Gegner so aggressiv zu machen, weil er ihn tunnelt, dann bin ich schon so, dann lache ich mich schon tot. Wenn er mal so wartet, bis fünf Leute da sind, damit er erst einmal anfängt, überhaupt die auszutricksen, so zwei sind ihm ja noch nicht genug und so, das liebe ich, so. Dann gibt es, ja, es gibt mehrere Leute, die ich fantastisch finde und die ich mir einfach gerne angucke. Scholl ist natürlich ja übrigens auch lustigerweise Fanschaften übergreifend ein absoluter Gott. Den lieben ja sogar, die größten FC-Bayern-Hasser sind ja sich dessen bewusst, dass man ihn einfach rausnehmen muss, weil der echt etwas Besonderes ist, also einfach, weil der auch schlau ist. Der ist halt durchgeknallt aber auch schlau. Und das sind natürlich auch Sachen, die wichtig sind.
Gäbler: Ist die Tatsache, dass es jetzt Frauenfußball als normale Sportart gibt, kann man sagen, das ist Emanzipation?
Tschirner: Also klar, warum sollen Frauen nicht Fußball spielen, wenn sie Lust darauf haben. Und es ist auch wirklich ein lustiges Spiel. Daran macht man die Emanzipation, glaube ich, jetzt besser nicht fest.
Gäbler: Zitat: "Die Frauenfußball-Nationalmanschaft ist ja schon Weltmeister. Ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das gleiche leisten können wie Frauen", sagte Frau Merkel in der Neujahrsansprache. Fanden Sie das knorke, durfte oder ein bisschen blöd und übertrieben?
Tschirner: Also ich möchte mich da jetzt gar nicht hinreißen lassen zu einer extremen Bewertung. Ich würde nur mal darauf tippen, dass Frau Merkel nicht wahnsinniger Fußballfan ist, und ehrlich gesagt eigentlich keinen Bock hat, sich damit zu beschäftigen, aber weiß, dass sie in einem Land lebt, wo sie nicht darum herumkommt. Das ist ein Nullsatz.
Gäbler: Es gibt die These, dass die Männer so über den Fußball reden, nämlich ständig und immer über Fußball.
Tschirner: Wie Frauen über Sex.
Gäbler: Wie Frauen über die Männer.
Tschirner: Also, das glaube ich. Ich glaube, dass das so quantitativ bestimmt das gleiche ist. Ich bezweifle nur, dass es, also das sind natürlich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Aber von der Menge her könnte ich mir das schon vorstellen.
Gäbler: Wir wollen über den Film "FC Venus" nicht allzu viel verraten, weil die Zuhörer ja ins Kino gehen sollen. Ist denn FC Venus mehr ein Dokudrama, ein Märchen, eine Tragödie, eine Satire?
Tschirner: Ich würde ganz klar sagen, das ist eine Beziehungskomödie mit Sport. Und da geht es einfach ganz klar um eben diese Beziehung, aber auch diese Liebe zum Fußball. Also es ist ein Film, der den Fußball auch sehr liebt, und letztendlich erliegen in dem Film alle diesem Phänomen. Also der macht sich wahnsinnig lustig über den Fußball, aber er macht sich auch lustig über den Hass der Frauen auf den Fußball. Und letztendlich steht aber eine ganz große Liebe für Fußball dahinter. Und die hat uns alle am Set auch gepackt.
Gäbler: Was wünschen Sie unseren Jungs? Sollen die es schaffen, sollen die Weltmeister werden?
Tschirner: Die sollen so spielen wie im Confed-Cup. Dann bin ich schon total zufrieden. Ich fand das so toll. Und das wünsche ich ihnen und dann werden sie sowieso weit kommen.
Gäbler: Wo gucken Sie denn die WM?
Tschirner: Also ich werde schon versuchen, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, die ich normalerweise nie einsetzen würde, wie, hallo ich bin von MTV und so ein Schwachsinn, werde ich um jeden Preis versuchen, ein Spiel zu sehen im Stadion.
Nora Tschirner: Ja, das war toll. Das war auch eigentlich so von vorneherein der Hauptgrund, warum ich sofort zugesagt habe ohne weitere Fragen, weil ich halt Fußball sehr mag und das toll fand.
Gäbler: Was war besonders schwer, was war besonders leicht?
Tschirner: Also für mich ist es einfach so grundsätzlich schwer gewesen, weil ich einfach überhaupt keine Sportlerin bin. Also ich war immer eher so Musikschulkind statt Geräteturnkind. Und das war natürlich für mich einfach als auch Raucherin - ab und an und so - und einfach überhaupt völlig ohne Kondition war das natürlich eine grundsätzliche Herausforderung, wo ich dachte, die kann ich nicht stemmen.
Gäbler: Mädchen sollen oft denken, man würde mit der Spitze kicken und dann erst lernen müssen, dass man mit dem Spann...
Tschirner: Also mit der Spitze habe ich von Anfang an nicht gekickt. Das war mir schon ein persönliches Bedürfnis, dass ich nicht ganz bekloppt aussehe. Aber ich habe halt immer mit der Innenseite gespielt, so. Und dann haben wir aber natürlich auch, da hatte ich einen Tag, wo wir nur Schusstraining gemacht haben. Das war eine Katastrophe, weil man natürlich hinterher einfach nicht mehr laufen kann, wenn man anderthalb Stunden nur schießt. Aber es macht natürlich auch mal Spaß. Ich habe halt nie irgendeine Ballsportart gemacht. Deswegen ist es ja immer hauptsächlich das Ding, ein Ballgefühl zu entwickeln. Ich glaube, damit habe ich mich gar nicht so schwer getan. Also der lag mir schon ganz gut am Fuß. Aber so grundsätzlich, was es da so für Tricks gibt und für Kniffe und dass man eben voll mit dem, also in die Finten auch reingeht mit Körpereinsatz und diese Täuschungen und so, das fand ich schon überraschend, wie schwierig das ist.
Gäbler: In dem Film ist es so, dass der Fußball im Zentrum eines Streits, eines Konflikts der Geschlechter liegt. Ist das in Wirklichkeit auch so? Ist es so, dass es die Mädels immer noch so stört, wenn die Jungs so viel Fußball gucken oder Fußball spielen wollen?
Tschirner: Ich glaube, dass es sich schon ein bisschen gewandelt hat. Ich glaube, mittlerweile stört es eher die Jungs, dass die Mädels ständig mit wollen, und sie irgendwie jetzt mal gucken müssen, wie sie sich anders ihren Männerabend retten.
Gäbler: Glauben Sie, dass diese neue Generation der auch zuguckenden Frauen, guckt die anders?
Tschirner: Ja, die guckt, glaube ich, etwas flirtender wahrscheinlich. Also ich glaube schon, dass natürlich Jungs komplett noch andere Sachen toll finden beim Fußball als Frauen. Wenn da jemand einfach wahnsinnig sympathisch ist und schon irgendwie ganz süß, dann kommen die vielleicht eher in dieses Fußballthema dann erst einmal rein, oder suchen sich vielleicht auch einen Verein erstmal aus, weil sie denken, oh, die sehen aber alle toll aus. Also, ich könnte mir vorstellen, dass es eine Rolle spielt.
Gäbler: Aber im Schnitt sind doch diese Fußballer oft sehr klein und o-beinig. Ist das dann, wieso taugen die dann als Sexsymbol?
Tschirner: Aber das ist ja eine totale Illusion, weil so nah kommt man ja nie an die ran, dass das zum Problem werden kann. Man sieht sie ja nur von oben.
Gäbler: Haben Sie richtige Lieblinge, sind Sie Fan von bestimmten Spielern?
Tschirner: Ja, ich bin wie gesagt ein großer Fan von Atouba. Wenn ich ein HSV-Spiel sehe und Atouba nicht spielt, wird mir sofort schlagartig - also ich liebe den HSV sowieso total -, aber ohne Atouba ist es nicht das Gleiche, weil der ist so mein Entertainment-Faktor. Wenn der den Ball hat, dann lache ich mich schon total tot. Wenn er es schafft nach zwei Sekunden schon mal erst einmal den Gegner so aggressiv zu machen, weil er ihn tunnelt, dann bin ich schon so, dann lache ich mich schon tot. Wenn er mal so wartet, bis fünf Leute da sind, damit er erst einmal anfängt, überhaupt die auszutricksen, so zwei sind ihm ja noch nicht genug und so, das liebe ich, so. Dann gibt es, ja, es gibt mehrere Leute, die ich fantastisch finde und die ich mir einfach gerne angucke. Scholl ist natürlich ja übrigens auch lustigerweise Fanschaften übergreifend ein absoluter Gott. Den lieben ja sogar, die größten FC-Bayern-Hasser sind ja sich dessen bewusst, dass man ihn einfach rausnehmen muss, weil der echt etwas Besonderes ist, also einfach, weil der auch schlau ist. Der ist halt durchgeknallt aber auch schlau. Und das sind natürlich auch Sachen, die wichtig sind.
Gäbler: Ist die Tatsache, dass es jetzt Frauenfußball als normale Sportart gibt, kann man sagen, das ist Emanzipation?
Tschirner: Also klar, warum sollen Frauen nicht Fußball spielen, wenn sie Lust darauf haben. Und es ist auch wirklich ein lustiges Spiel. Daran macht man die Emanzipation, glaube ich, jetzt besser nicht fest.
Gäbler: Zitat: "Die Frauenfußball-Nationalmanschaft ist ja schon Weltmeister. Ich sehe keinen Grund, warum Männer nicht das gleiche leisten können wie Frauen", sagte Frau Merkel in der Neujahrsansprache. Fanden Sie das knorke, durfte oder ein bisschen blöd und übertrieben?
Tschirner: Also ich möchte mich da jetzt gar nicht hinreißen lassen zu einer extremen Bewertung. Ich würde nur mal darauf tippen, dass Frau Merkel nicht wahnsinniger Fußballfan ist, und ehrlich gesagt eigentlich keinen Bock hat, sich damit zu beschäftigen, aber weiß, dass sie in einem Land lebt, wo sie nicht darum herumkommt. Das ist ein Nullsatz.
Gäbler: Es gibt die These, dass die Männer so über den Fußball reden, nämlich ständig und immer über Fußball.
Tschirner: Wie Frauen über Sex.
Gäbler: Wie Frauen über die Männer.
Tschirner: Also, das glaube ich. Ich glaube, dass das so quantitativ bestimmt das gleiche ist. Ich bezweifle nur, dass es, also das sind natürlich zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Aber von der Menge her könnte ich mir das schon vorstellen.
Gäbler: Wir wollen über den Film "FC Venus" nicht allzu viel verraten, weil die Zuhörer ja ins Kino gehen sollen. Ist denn FC Venus mehr ein Dokudrama, ein Märchen, eine Tragödie, eine Satire?
Tschirner: Ich würde ganz klar sagen, das ist eine Beziehungskomödie mit Sport. Und da geht es einfach ganz klar um eben diese Beziehung, aber auch diese Liebe zum Fußball. Also es ist ein Film, der den Fußball auch sehr liebt, und letztendlich erliegen in dem Film alle diesem Phänomen. Also der macht sich wahnsinnig lustig über den Fußball, aber er macht sich auch lustig über den Hass der Frauen auf den Fußball. Und letztendlich steht aber eine ganz große Liebe für Fußball dahinter. Und die hat uns alle am Set auch gepackt.
Gäbler: Was wünschen Sie unseren Jungs? Sollen die es schaffen, sollen die Weltmeister werden?
Tschirner: Die sollen so spielen wie im Confed-Cup. Dann bin ich schon total zufrieden. Ich fand das so toll. Und das wünsche ich ihnen und dann werden sie sowieso weit kommen.
Gäbler: Wo gucken Sie denn die WM?
Tschirner: Also ich werde schon versuchen, mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, die ich normalerweise nie einsetzen würde, wie, hallo ich bin von MTV und so ein Schwachsinn, werde ich um jeden Preis versuchen, ein Spiel zu sehen im Stadion.