"Aqui ha Gilberto Gil, Gilberto Gil do Brasil. Bob Marley, this is pop classic, you know."
"Ich hörte von ihm und seiner Musik während meines Londoner Exils 1971 bis 72. Ich lebte in einem Stadtteil, wo die ganzen Plattenläden waren, und alle spielten Reggae, den man in den Gassen hören konnte. Aber ich konnte Bob Marley damals noch nicht identifizieren, ich hörte nur irgendwelche Reggae-Bands. Erst als ich Anfang 1973 nach Brasilien zurückkehrte, hörte ich ihn ganz bewusst, lernte, wer er ist und worum es ihm geht. Und ich erfuhr von seiner Hingabe im Kampf um die Werte, die er verteidigte. Erst da begriff ich, wer er war.
Ich sah eines seiner Konzerte in Los Angeles, 1978. Ich rannte hinterher ins Backstage, um ihn zu sehen, um ihn zu sprechen, aber er war schon weg. 1980 gastierte er dann in Brasilien, aber er spielte in Rio und ich war in Salvador, also konnte ich ihn auch dort nicht treffen. Er musste erst reifen, zu einer Legende werden, ehe wir ihn als das begreifen konnten, was er heute ist. Und das ist die Zeit für Kollegen wie mich, Musiker in aller Welt, sich seines Materials anzunehmen und zu zeigen: Das sind Pop-Klassiker."
Seine Lieder sind Pop-Klassiker, unabhängig davon, welchen Wert wir ihnen beimessen. Denn auch dann, wenn man Bob Marley nicht mag, bleibt er doch ein Klassiker. Das alleine wäre für mich noch kein Auswahlkriterium; wohl aber, dass mich seine Musik berührt. Natürlich werden auch seine Texte sehr geschätzt, der Kampf, der dahinter steckt, die Protest-Elemente. Das ist in Ordnung, auch mir gefällt das. Aber vor allem liebe ich seine Musik.
Als ich noch ein Kind war, acht oder zehn Jahre alt, hörte ich spanische Musik oder amerikanische. Ich verstand nicht ein Wort. Und doch mochte ich die einen Lieder und die anderen nicht. Dasselbe passierte mir mit Bob Marley. Natürlich verstehe ich heute seine Texte. Das macht die Lieder sogar noch wertvoller für mich. Aber ich liebe seine Musik wegen der Rhythmik, der hypnotischen Qualität, oder dieses Anregende, das einen zu sanfter Bewegung und zum Tanzen veranlasst. Ganz sicher auch seine Stimme und diese Band, die Wailers, diese Arrangements. Ich liebe die Tatsache, dass er ein Krieger war gegen die spirituelle Vergiftung in unserer Gesellschaft. Aber das Beste an seiner Musik ist die Musik selber."
"Ich hörte von ihm und seiner Musik während meines Londoner Exils 1971 bis 72. Ich lebte in einem Stadtteil, wo die ganzen Plattenläden waren, und alle spielten Reggae, den man in den Gassen hören konnte. Aber ich konnte Bob Marley damals noch nicht identifizieren, ich hörte nur irgendwelche Reggae-Bands. Erst als ich Anfang 1973 nach Brasilien zurückkehrte, hörte ich ihn ganz bewusst, lernte, wer er ist und worum es ihm geht. Und ich erfuhr von seiner Hingabe im Kampf um die Werte, die er verteidigte. Erst da begriff ich, wer er war.
Ich sah eines seiner Konzerte in Los Angeles, 1978. Ich rannte hinterher ins Backstage, um ihn zu sehen, um ihn zu sprechen, aber er war schon weg. 1980 gastierte er dann in Brasilien, aber er spielte in Rio und ich war in Salvador, also konnte ich ihn auch dort nicht treffen. Er musste erst reifen, zu einer Legende werden, ehe wir ihn als das begreifen konnten, was er heute ist. Und das ist die Zeit für Kollegen wie mich, Musiker in aller Welt, sich seines Materials anzunehmen und zu zeigen: Das sind Pop-Klassiker."
Seine Lieder sind Pop-Klassiker, unabhängig davon, welchen Wert wir ihnen beimessen. Denn auch dann, wenn man Bob Marley nicht mag, bleibt er doch ein Klassiker. Das alleine wäre für mich noch kein Auswahlkriterium; wohl aber, dass mich seine Musik berührt. Natürlich werden auch seine Texte sehr geschätzt, der Kampf, der dahinter steckt, die Protest-Elemente. Das ist in Ordnung, auch mir gefällt das. Aber vor allem liebe ich seine Musik.
Als ich noch ein Kind war, acht oder zehn Jahre alt, hörte ich spanische Musik oder amerikanische. Ich verstand nicht ein Wort. Und doch mochte ich die einen Lieder und die anderen nicht. Dasselbe passierte mir mit Bob Marley. Natürlich verstehe ich heute seine Texte. Das macht die Lieder sogar noch wertvoller für mich. Aber ich liebe seine Musik wegen der Rhythmik, der hypnotischen Qualität, oder dieses Anregende, das einen zu sanfter Bewegung und zum Tanzen veranlasst. Ganz sicher auch seine Stimme und diese Band, die Wailers, diese Arrangements. Ich liebe die Tatsache, dass er ein Krieger war gegen die spirituelle Vergiftung in unserer Gesellschaft. Aber das Beste an seiner Musik ist die Musik selber."