Zunächst die gute Nachricht für Kunden. Die Hersteller von Tablet-PCs liefern sich einen harten Konkurrenzkampf. Der Durchschnittspreis sinkt.
"Vor drei Jahren lag er noch bei 400 Euro. Dieses Jahr liegt er nur noch bei 275 Euro. Freut sich der Verbraucher drüber."
Sagt Timm Hoffmann vom IT-Branchenverband BITKOM. Die Industrie dürfte sich über den Preisverfall weniger freuen. Denn obwohl die Verkaufszahlen von Tablets 2014 um rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen sollen, wird der Umsatz wohl nur um rund fünf Prozent zunehmen. Der Preiskampf ist also klar sichtbar.
Zum Start der Internationalen Funkausstellung kann die Branche einen Rekord vermelden: 2014 will die Industrie in Deutschland rund 47 Millionen Bildschirme verkaufen. Gemeint sind keine klassischen Computermonitore, sondern die Gesamtzahl von verkauften Smartphones, Tablets, Notebooks und internetfähigen Fernsehern.
Verkaufsmotor Fußball-WM
Weil diese Verallgemeinerung etwas pauschal ist, lohnt ein genauerer Blick. Und auch den liefern BITKOM und die Wirtschaftsprüfer von Deloitte in ihrer Studie. Die Verkaufszahlen der mobilen Geräte steigen weiter.
"58 Prozent aller Deutschen über 14 Jahre nutzen ein Smartphone und bei Tablet-Computern ist es mittlerweile schon mehr als jeder Dritte."
Der Verkauf von klassischen Fernsehern läuft hingegen weiter schleppend. 7,9 Millionen Geräte will man in diesem Jahr absetzen - immerhin, das ist etwas mehr als im Vorjahr. Der Grund: die Fußball-WM in Brasilien. Auch in diesem Jahr trommeln die Fernsehhersteller auf der IFA für UHD-Fernseher mit ultrahochauflösenden Bildschirmen. Das kommt einem bekannt vor, das gab es schon im letzten Jahr. BITKOM-Experte Hoffmann ist überzeugt, dass in das Geschäft mit UHD in diesem Jahr in Schwung kommt.
"Dieser Trend wird sich absolut durchsetzen."
Die Zahlen sprechen aktuell noch eine andere Sprache: Gerade einmal 2,5 Prozent der Fernseher, die in diesem Jahr verkauft werden, dürften den UHD-Standard unterstützen. Gegen die Geräte spricht im Moment noch das mangelnde das Angebot an hochauflösenden Sendungen und Filmen. So warb Sony auf der Fußball-WM in Brasilien zwar für seine UHD-Fernseher. Wer sich ein solches Gerät aber kaufte, der konnte die WM aber gar nicht mit diesem Standard schauen.
Preiskampf beim Streaming
Deutlich besser entwickeln sich die Zahlen in einem anderen Bereich. Das Streamen von Musik und Videos ist aus dem Alltag der meisten Nutzer nicht mehr wegzudenken. Drei von vier würden sich mittlerweile Filme über das Netz anschauen. Deloitte schätzt, dass sich die Umsätze mit Video-Streams bis 2020 in Deutschland vervierfachen. Für die Anbieter werden die nächsten Jahre jedoch trotzdem nicht einfach. Klaus Böhm von Deloitte.
"Im Videomarkt ist es für uns eine sehr kritische Situation. Das ist noch ein kleiner Markt, der aber schon mit einer namhaften Anzahl von Anbietern besetzt ist, die sich schon jetzt einen Preiskampf liefern. Da ist die Frage: Wie soll sich das jemals refinanzieren?"
In den kommenden Monaten könnten die Preise im hart umkämpften Markt mit Video-Streams weiter sinken. Für die Industrie keine gute Entwicklung. Aber, um es mit den Worten von BITKOM-Mann Hoffmann zu sagen:
"Freut sich der Verbraucher drüber."