Konjunktur
Ifo senkt Wachstumsprognose für Deutschland

Das Münchener Ifo-Institut hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im laufenden Jahr gesenkt.

    Statt von einem Wachstum um 0,4 Prozent geht das Institut nun von einer Stagnation aus. Die deutsche Wirtschaft stecke fest, erklärte Ifo-Konjunkturchef Wollmershäuser. Als Gründe für die Entwicklung nannte er die Anstrengungen für die Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Digitalisierung. Hinzu kämen der demografische Wandel und eine veränderte Rolle Chinas in der Weltwirtschaft. Besonders schwierig habe es in diesem Kontext die Industrie.
    Der Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Wambach, machte eine hohe Sparquote und zu geringe Investitionen für fehlende Wachstumsimpulse verantwortlich. Wambach sagte im Deutschlandfunk, das habe auch mit einer hohen Unsicherheit zu tun. Über die konjunkturelle Komponente hinaus beklagte Wambach langfristige Faktoren als Standortnachteil wie im internationalen Vergleich hohe Unternehmenssteuern, steigende Kosten durch Bürokratie sowie den demographischen Wandel.
    Bereits am Mittwoch hatte das Institut für Weltwirtschaft in Kiel seine Prognose gesenkt. Die Forscher gehen nun davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Zuvor hatten sie ein Plus von 0,2 Prozent erwartet.
    Diese Nachricht wurde am 05.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.