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Ifo-Studie zu Corona und Schule
Wie Schülerinnen und Schüler unter dem Lockdown leiden

Im zweiten Lockdown haben sich die Schulen nach einer Erhebung des Ifo-Instituts nur etwas besser geschlagen als im ersten. Gerade Schülerinnen und Schüler aus Nicht-Akademiker-Familien erhalten demnach oftmals nicht die nötige Förderung beim Lernen zuhause. Für ihre späteren Lebenschancen könnte das verheerend sein.

Weiterhin geschlossen ist eine Grundschule in Frankfurt im Zuge der Corona-Maßnahmen.
Coronavirus - Frankfurt - geschlossene Schule (picture alliance/dpa | Boris Roessler)
Im zweiten Lockdown haben deutsche Schüler einer Ifo-Umfrage zufolge pro Tag mehr als drei Stunden weniger gelernt als zu normalen Zeiten. Statt 7,4 Stunden täglich waren es nur noch 4,3, wie das Münchner Institut mitteilte. Das ist zwar knapp 45 Minuten mehr als im ersten Lockdown, doch immer noch weniger Zeit als sie mit Computerspielen, sozialen Netzwerken oder ihrem Handy (5,2 Stunden) verbrachten. Befragt worden waren für die Studie rund 2.100 Eltern von Schulkindern.
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Gewisser Fortschritt beim Onlineunterricht

"Erfreulicherweise sehen wir, dass sich was getan hat", sagte Katharina Werner, Mitautorin der Studie, im Deutschlandfunk. Mit dem Onlineunterricht würden mittlerweile täglich 26 Prozent erreicht - das sei eine deutliche Steigerung gegenüber dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 - da waren es nur sechs Prozent. Gleichzeitig könnten aber fast 40 Prozent der Schüler maximal einmal pro Woche an einer Videokonferenz der ganzen Klasse teilnehmen.
Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
Technisch seien die Familien heute zum großen Teil besser aufgestellt. Drei Viertel haben einen ausreichenden Internetzugang.

Weniger Lernerfolg, große psychische Belastung

Die Mehrheit der Eltern glaubt, dass ihr Kind pro Stunde zuhause weniger lernt als in der Schule, so die Studie. 63 Prozent der Eltern von Kindern, die etwas unter dem Notenschnitt liegen, hätten angegeben, dass ihr Kind zuhause "weniger effektiv lernen kann als in der Schule", sagte Werner.
Eine siebenjährige Erstklässlerin sitzt vor einem iPad, welches eine "Padlet Klasse 1b" darstellt und lernt im Homeschooling für die Schule. 
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Weniger Unterricht, dafür aber mehr Zeit mit Computerspielen als mit Freunden. Laut einer neuen Studie gibt es weitreichende Folgen für Schülerinnen und Schülern durch den zweiten Lockdown.
"Gravierende Auswirkungen" und eine "deutliche Verschlechterung" stellte Werner bei der psychischen Belastung durch den Lockdown fest. Die Hälfte der Eltern geben demnach an, dass die Schulschließungen eine psychische Belastung für die Kinder sind. Fast 90 Prozent der Befragten sagten, dass die Kinder das Treffen mit Freunden vermissen.
Ein Drittel der Kinder leidet zudem unter Bewegungsmangel und habe an Körpergewicht zugenommen, so die Angaben der Eltern. Auch werde in den Familien mehr gestritten als vor der Coronakrise.

Unterschiede nach Elternhaus der Kind

Rund ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler hat laut Studie an zusätzlichen schulischen oder privaten Nachhilfeangeboten teilgenommen. Doch hier gebe es soziale Unterschiede. Werner: "Dieser Anteil unterscheidet sich jedoch beträchtlich nach Elternhaus. So sehen wir zum Beispiel, dass der Anteil von Kindern aus Nicht-Akademiker-Haushalten, die an keiner Fördermaßnahme teilgenommen haben, 13 Prozentpunkte höher ist als der von Kindern aus Akademikerhaushalten. Insgesamt erscheint es also so, dass bei der Organisation von Unterstützungsmaßnahmen Raum für Verbesserung besteht."
(Quellen: Katharina Werner im Gespräch mit Regina Brinkmann, Christiane Habermalz, dpa, tei)