Verhandlungsführer Giesler betonte, die Arbeitszeitverkürzung wäre der Einstieg in die Vier-Tage-Woche. Sie würde damit in vielen Betrieben möglich. Der Arbeitgeberverband Stahl lehnte die Forderungen ab: Eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich führe zu einer Erhöhung der Stundenlöhne um 8,6 Prozent. Zusammen mit der zusätzlich geforderten Lohnerhöhung ergebe dies ein Gesamtvolumen von 17,1 Prozent. Dies überfordere die Leistungsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie endgültig und gefährde sie existenziell, teilte der Verband mit.
Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft, Hüther, sagte der Zeitung "Die Welt", statt einer Verringerung der Arbeitszeit brauche man eine reguläre 42-Stunden-Woche. Nur so könne man Wohlstandsverluste und eine Überforderung des Rentensystems vermeiden.
Die Friedenspflicht für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie endet am 30. November.
Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.