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Tarifrunde Stahlindustrie
IG-Metall fordert 32-Stundenwoche und 8,5 Prozent mehr Lohn

Die IG Metall hat ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde der nordwestdeutschen Stahlindustrie vorgestellt. Sie strebt neben einer Lohnerhöhung von 8,5 Prozent auch eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich an. Die Laufzeit solle rund zwölf Monate betragen, teilte die Gewerkschaft nach einer Sitzung der Tarifkommission in Duisburg mit.

    Ein Stahlarbeiter von ThyssenKrupp nimmt am Fuß des Hochofens 8 des ThyssenKrupp Stahlwerkes in Duisburg eine Probe.
    Edelstahl-Produktion (picture-alliance / dpa / Roland Weihrauch)
    Verhandlungsführer Giesler betonte, die Arbeitszeitverkürzung wäre der Einstieg in die Vier-Tage-Woche. Sie würde damit in vielen Betrieben möglich. Der Arbeitgeberverband Stahl lehnte die Forderungen ab: Eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich führe zu einer Erhöhung der Stundenlöhne um 8,6 Prozent. Zusammen mit der zusätzlich geforderten Lohnerhöhung ergebe dies ein Gesamtvolumen von 17,1 Prozent. Dies überfordere die Leistungsfähigkeit der deutschen Stahlindustrie endgültig und gefährde sie existenziell, teilte der Verband mit.
    Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft, Hüther, sagte der Zeitung "Die Welt", statt einer Verringerung der Arbeitszeit brauche man eine reguläre 42-Stunden-Woche. Nur so könne man Wohlstandsverluste und eine Überforderung des Rentensystems vermeiden.
    Die Friedenspflicht für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie endet am 30. November.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.