Ältere Arbeitnehmer, so gefragt wie nie auf dem Arbeitsmarkt? Auch wenn dieser Eindruck in der Öffentlichkeit in den letzten Monaten immer vermittelt werde, der Wirklichkeit entspreche er nicht, sagt Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied bei der Gewerkschaft IG Metall.
"Wir wissen, je näher der Jahrgang an der Rente, umso dünner ist die Alterskohorte auf dem Arbeitsmarkt in den Betrieben präsent."
Daher sei auch die Meldung der Bundesagentur für Arbeit, die Zahl der Arbeitnehmer in der Gruppe "60 plus" sei innerhalb eines Jahres um mehr als zwölf Prozent gestiegen, differenziert zu sehen:
"Wir haben unsere Betriebsräte in der Metall und Elektroindustrie gefragt, und die haben uns gesagt, dass nicht einmal vier Prozent der Belegschaften über 60 Jahre alt sind. Und bei den 63-Jährigen sind es knapp ein Prozent. Diese Zahlen werden auch bestätigt von anderen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit."
Die zeigten: Liegt die Beschäftigungsquote der 60-Jährigen noch bei knapp 44 Prozent, sind bei den 64-Jährigen nur noch 14 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
"Das bedeutet offensichtlich, dass die Unternehmen nicht vorangekommen sind, aus welchen Gründen auch immer, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass die Menschen gesund alt werden können auf diesen Arbeitsplätzen."
Deshalb ist für die Gewerkschaft die gesetzlich beschlossene Rente mit 67 auch der falsche Weg, sagt Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der IG Metall:
"Wir brauchen keine Einheitsrente, sondern flexible Übergänge, flexible Ausstiegsmöglichkeiten, dass die Menschen, die kränker sind, die schwierigere Arbeitsbedingungen haben, eben zu dem Zeitpunkt ausscheiden können, wann es notwendig ist, ohne durch Rentenabschläge arm zu werden."
Während die Betriebe sich um die Gestaltung altersgerechter Arbeitsbedingungen kümmern müssten, etwa durch die Befreiung älterer Arbeitnehmer von Nachtschichten, sei beim Thema "vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt" die Politik in der Pflicht, sagt Hans-Jürgen Urban:
"Das kann reichen von einer neugestalteten Altersteilzeit, das geht hin über eine deutlich verminderte Erwerbsminderungsrente, für die, die gesundheitlich nicht mehr können. Und, das wäre unser Vorschlag, für langjährig Versicherte muss es die Möglichkeit geben, vorzeitig ohne Abschläge ausscheiden zu können."
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall nannte die vorgelegten Zahlen der Gewerkschaft "schlicht falsch." Die Zahl der Arbeitnehmer über 60 Jahre in der Metall- und Elektroindustrie sei seit dem Jahr 2000 um 127 Prozent gestiegen. Ihr Anteil an der Belegschaft habe sich mehr als verdoppelt, sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. Dass dennoch in vielen Betrieben recht wenig ältere Mitarbeiter zu finden seien, liege nicht an den Arbeitsbedingungen, sondern sei das Ergebnis früherer Vorruhestandsprogramme. Die IG Metall müsse sich entscheiden, ob sie mehr ältere Beschäftigte wolle oder – Zitat - einen "flächendeckenden Vorruhestand".
Darüber hinaus biete der Tarifvertrag aus dem Jahr 2008 besonders beanspruchten Arbeitnehmern die Möglichkeit zum flexiblen Übergang in die Rente, sagte Zander.
"Wir wissen, je näher der Jahrgang an der Rente, umso dünner ist die Alterskohorte auf dem Arbeitsmarkt in den Betrieben präsent."
Daher sei auch die Meldung der Bundesagentur für Arbeit, die Zahl der Arbeitnehmer in der Gruppe "60 plus" sei innerhalb eines Jahres um mehr als zwölf Prozent gestiegen, differenziert zu sehen:
"Wir haben unsere Betriebsräte in der Metall und Elektroindustrie gefragt, und die haben uns gesagt, dass nicht einmal vier Prozent der Belegschaften über 60 Jahre alt sind. Und bei den 63-Jährigen sind es knapp ein Prozent. Diese Zahlen werden auch bestätigt von anderen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit."
Die zeigten: Liegt die Beschäftigungsquote der 60-Jährigen noch bei knapp 44 Prozent, sind bei den 64-Jährigen nur noch 14 Prozent sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
"Das bedeutet offensichtlich, dass die Unternehmen nicht vorangekommen sind, aus welchen Gründen auch immer, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass die Menschen gesund alt werden können auf diesen Arbeitsplätzen."
Deshalb ist für die Gewerkschaft die gesetzlich beschlossene Rente mit 67 auch der falsche Weg, sagt Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der IG Metall:
"Wir brauchen keine Einheitsrente, sondern flexible Übergänge, flexible Ausstiegsmöglichkeiten, dass die Menschen, die kränker sind, die schwierigere Arbeitsbedingungen haben, eben zu dem Zeitpunkt ausscheiden können, wann es notwendig ist, ohne durch Rentenabschläge arm zu werden."
Während die Betriebe sich um die Gestaltung altersgerechter Arbeitsbedingungen kümmern müssten, etwa durch die Befreiung älterer Arbeitnehmer von Nachtschichten, sei beim Thema "vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt" die Politik in der Pflicht, sagt Hans-Jürgen Urban:
"Das kann reichen von einer neugestalteten Altersteilzeit, das geht hin über eine deutlich verminderte Erwerbsminderungsrente, für die, die gesundheitlich nicht mehr können. Und, das wäre unser Vorschlag, für langjährig Versicherte muss es die Möglichkeit geben, vorzeitig ohne Abschläge ausscheiden zu können."
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall nannte die vorgelegten Zahlen der Gewerkschaft "schlicht falsch." Die Zahl der Arbeitnehmer über 60 Jahre in der Metall- und Elektroindustrie sei seit dem Jahr 2000 um 127 Prozent gestiegen. Ihr Anteil an der Belegschaft habe sich mehr als verdoppelt, sagte Hauptgeschäftsführer Oliver Zander. Dass dennoch in vielen Betrieben recht wenig ältere Mitarbeiter zu finden seien, liege nicht an den Arbeitsbedingungen, sondern sei das Ergebnis früherer Vorruhestandsprogramme. Die IG Metall müsse sich entscheiden, ob sie mehr ältere Beschäftigte wolle oder – Zitat - einen "flächendeckenden Vorruhestand".
Darüber hinaus biete der Tarifvertrag aus dem Jahr 2008 besonders beanspruchten Arbeitnehmern die Möglichkeit zum flexiblen Übergang in die Rente, sagte Zander.