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Igor Strawinskys Kammermusik
Laboratorium im Kleinen?

Roh, gewaltig und skandalumwittert oder elegant, kühl und salonfähig: Igor Strawinsky setzte in den großen Gattungen eine breite Ausdruckspalette ein. Die findet sich teilweise auch in seiner Kammermusik. Doch die Werke sind wenig bekannt.

Von Klaus Gehrke |
    Ein Mann mit streng zurückgekämmten Haaren sitzt am Klavier und blickt durch eine runde Brille nach links in die Kamera. Er trägt hellgraues Jackett mit weißem Einstecktuch und schwarze Cordhose.
    Der russische Komponist Igor Strawinsky starb am 6. April 1971 in New York City. (picture alliance / akg)
    Etliche seiner Werke schrieben Musikgeschichte - und sorgten obendrein für handfeste Theaterskandale. Heute erfreuen sich Ballette wie "Der Feuervogel", Orchesterstücke wie die "Symphony in C" oder die Oper "The Rake‘s Progress" großer Beliebtheit. Vergleichsweise unbekannt ist dagegen ein großer Teil von Strawinskys Kammermusikwerk, zu dem unter anderem Stücke für Streichquartett, ein Klavierseptett und ein Bläseroktett sowie Kompositionen für zwei Klaviere zählen. Welche Bedeutung hatte diese Gattung für den russischen Komponisten? War die Kammermusik ein Experimentierfeld für ihn? Und wie groß ist das Interesse heute an ihr? Eine Begegnung mit seiner Kunst im Kleinen zum 50. Todestag von Igor Strawinsky.