Für die Gesangsschüler im burjatischen Kulturzentrum ist dieses Lied nur ein leichtes Aufwärmtraining. Auf ihre Kehlen warten nun ganz andere Übungen, denn sie lernen hier den Obertongesang. Die Mongolei ist eines der Ursprungsländer des sogenannten "Choomei", bei dem die Sänger mit dem Kehlkopf Töne erzeugen. In Burjatien ist diese Kunst bislang nicht sehr verbreitet, doch viele jungen Burjaten möchten sie erlernen. Dulssan ist eine von ihnen:
"Es ist eine schwere Kunst! Diesen besonderen Ton hinzubekommen, daran muss man arbeiten, das ist nicht einfach. Es tut auch weh. Heißer Tee hilft!"
Im Kulturzentrum ist viel los an diesem Sonntagnachmittag. Musik und Stimmen dringen aus allen Räumen. Ob Obertongesang, traditioneller Tanz oder Sprachkurse in Burjatisch: Die Nachfrage ist groß. Denn die Burjaten sind ein mongolisches Volk und seit dem Ende der Sowjetunion fangen sie wieder an, sich daran zu erinnern.
In der Republik leben zwar mehr russischstämmige Einwohner als Burjaten - sie machen nur ungefähr ein Drittel der Bevölkerung aus - und auch der politische Einfluss Moskaus ist ungebrochen. Doch die russische Kultur gibt hier nicht mehr den Ton an.
Lena Badmajewa schaut bei den Obertonsängern zur Tür herein. Die 23-Jährige koordiniert die Zusammenarbeit der Kulturhäuser in der ganzen Republik. Wie viele junge Burjaten verehrt sie einen Mongolen ganz besonders:
"Ahh! Dschingis Khan! Dschingis Khan ist nicht tot, er besteht und ist nicht vergessen. Dschingis Khan war ein Mensch, der alle vereinigt hat, er ging in die Geschichte ein. Dschingis Khan ist auch unser Verwandter, wir kennen ihn und lieben ihn!"
In Burjatien ist der legendäre Krieger ein Held. Sein größter Verdienst - darin sind sich hier alle einig - war es, die mongolischen Stämme zu vereinen und sie so unschlagbar zu machen. Heute orientieren sich die jungen Burjaten wieder an den Traditionen ihrer Ahnen.
Viele Stunden hüpft der Bus über die Schlaglochpisten entlang des Baikalsees. Hohe Wellen schlagen an seine Ufer und es weht ein kalter Wind. Der Minibus fährt weit in den Norden der Republik, zu einem Kulturfestival in das abgeschiedene Bargusin-Tal, und er ist vollbesetzt mit jungen Kultur- und Tourismusexperten aus Ulan Ude. Für sie ist der Baikalsee ein "Heiliges Meer". Die heiligen Orte aus der Zeit der Schamanen sind unterwegs leicht zu erkennen: Bunte Bänder flattern in den Bäumen am Ufer und kleine Holzschreine warten auf eine symbolische Geldspende. Es wäre undenkbar, einfach an ihnen vorbeizufahren. Wie alle Mitreisenden steigt auch Alexander Togotschejew aus und trinkt jedes Mal ein Schlückchen Wodka zu Ehren der Naturgeister. Den Rest verspritzt er mit seinen Fingern über die Erde. Der 30-jährige Chef einer Reiseagentur hat das Kulturfestival im Bargusin-Tal auf die Beine gestellt:
"Besonders in diesem Tal haben sich sehr alte Traditionen bewahrt, und auch die jungen Leute interessieren sich dafür. Aber dort gibt es nur wenige Möglichkeiten zu arbeiten. Darum gehen viele weg. Wenn sie eine Möglichkeit sehen, mit ihrer Kultur und ihrem Wissen Geld zu verdienen, werden einige auch bleiben."
Mit jedem Kilometer entlang des Flusses Bargusin werden die Berge höher. Bis zu 3000 Meter hoch sind die schneebedeckten Gipfel, die das Bargusin-Tal umgeben.
Im Festsaal der kleinen Bezirksstadt Kurumkan sind die letzten Vorbereitungen in vollem Gang: Junge Frauen und Männer gehen noch einmal die Tanzschritte durch, prägen sich ein letztes Mal den Text ein. In der Abgeschiedenheit des Tales haben sich Kulturen bewahrt, die anderswo in der Republik schon vergessen sind. Nur hier haben sich die Bräuche der Ewenken erhalten, einem Volk, das schon lange vor der Zeit Dschingis Khans in den Bergwäldern lebte. Mit ihren braunen Kostümen und dem Fellschmuck erinnern sie an Indianer. Der Eindruck ist nicht abwegig: Die sibirischen Vorfahren der Indianer sollen vor langer Zeit über Alaska nach Nordamerika gewandert sein. Nur im Bargusin-Tal bestehen die Traditionen von Ewenken, Burjaten und Russen gleichberechtigt nebeneinander, denn keine Gruppe ist hier zahlenmäßig überlegen. Die Teilnehmer des Festivals kommen aus den Dörfern im Tal. Sie spielen die alten Geschichten ihrer Ahnen auf der Bühne nach:
Die Stimmung im Publikum ist fröhlich und entspannt. Auch die 33-jährige Maria Badmazirenowa besitzt diese ruhige Ausstrahlung, die den meisten Burjaten zueigen scheint. Sie ist im Bargusin-Tal geboren und aufgewachsen. Das Vertrauen in die Kräfte der Natur, das in der schamanischen Tradition wurzelt, und der buddhistische Glaube sind bei ihr eng miteinander verwoben:
"Das ist hier eine einzigartige Umgebung für Meditation - die Berge sind für Buddhisten heilig, sie strahlen eine starke Energie aus. Erst vor kurzem hat das Oberhaupt unseres Klosters in den Bergen einen Stein entdeckt, auf dem eine tanzende Frau abgebildet ist. Ich kann das auch nicht erklären, sie ist einfach auf diesem Stein erschienen, vielleicht durch Gottes Hand. Viele Besucher kommen seitdem hierher, um zu diesem Stein zu gehen. Er soll besondere Kräfte haben und bei Kinderlosigkeit helfen."
Im Jahr 1818 bauten Buddhisten das erste große Kloster in Kurumkan. Hundert Jahre zuvor waren die ersten buddhistischen Lehrer - die sogenannten Lamas - aus Tibet nach Burjatien gekommen. Sie vermischten den vorherrschenden Schamanismus mit ihrer Lehre. Der stalinistische Terror der 1930er-Jahre vernichtete die Klosteranlage in Kurumkan und die Lamas mussten in die Berge flüchten, um ihr Leben zu retten. Seit 1991 steht wieder ein kleiner Tempel am Ortsrand: Mit spitzen, gelben Dächern hebt er sich von der grauen Bergkulisse ab.
In den vergangenen Jahren sind im ganzen Land neue Klöster entstanden, und viele weitere sind im Bau. Die Republik hat sich zum buddhistischen Zentrum Russlands entwickelt und auch die orthodoxe russische Bevölkerung schätzt die Feste und Traditionen der Buddhisten.
Im Süden des Landes, nahe der Hauptstadt Ulan Ude, befindet sich das größte Kloster Burjatiens, zu dem auch die einzige, staatlich anerkannte buddhistische Universität Russlands gehört. Der Zulauf an jungen Leuten groß:
Über hundert Studenten haben sich zum Singen versammelt: Ein Meer weinroter Kutten in dem großen Gebetsraum. Die jungen Männer haben kahlrasierte Köpfe, ihre Gesichter sind kindlich - der jüngste Student ist gerade einmal 16 Jahre alt. Auf dem Stundenplan der Erstsemester steht heute Philosophie.
Sanft rügt der Lama seine Studenten: "Ihr müsst mehr lernen!", fordert er sie auf. Lama Camdan ist 29 Jahre alt, aber er hat bereits eine lange Laufbahn hinter sich. Er war noch keine Zwanzig, als er Burjatien verließ, um für zehn Jahre in einem indischen Kloster zu studieren. Vor einem Jahr kam er zurück, um sein Wissen weiter zu geben. Der buddhistische Lehrmeister strahlt eine große innere Ruhe aus.
"Ich will wissen! Darum geht es. Es geht nicht um Religion, es geht nicht um Gott, es geht um die Gesetze in diesem Universum. Aus welchem Grund wir in diesem Körper leben, aus welchem Grund wir Geburt und Tod erleiden müssen und wie wir Glück erlangen können. Es geht darum, sein Bewusstsein zu erweitern. Wenn jemand diesen Willen zeigt, dann nehmen wir ihn auf, ohne weitere Fragen."
Fünf Jahre dauert das Studium der buddhistischen Grundlagen. Philosophie und Logik, Astrologie und Tibetische Medizin sind die wichtigsten Fächer. Die meisten Studenten kommen aus burjatischen und buddhistisch geprägten Familien. Zum Beispiel der zwanzigjährige Chargal aus Ulan Ude:
"Das war ein Traum meiner Eltern, sie wollten, dass ich hier studiere. Ich war erst nicht sicher, aber als ich probehalber beim Unterricht mitgemacht habe, fand ich es sehr interessant: Über das Leben, über die Philosophie zu sprechen. Jetzt studiere ich richtig hier und spüre, wie das buddhistische Leben ist, was wirklich nötig und wichtig ist."
Es gibt nur wenige Russen, die an der buddhistischen Universität studieren. Dennoch: Die Unterrichtssprache ist Russisch. Denn viele Burjaten beherrschen ihre Muttersprache, die eng mit dem Mongolischen verwandt ist, nicht. Lange galt es als rückständig, Burjatisch zu sprechen. Auch das ändert sich: Den jungen Burjaten der postsowjetischen Ära geht es um ein neues Bewusstsein für ihre Wurzeln, ihre Kultur und ihre Sprache. Lena Badmajewa aus dem Kulturzentrum in Ulan Ude spricht fließend Burjatisch und sie ist stolz darauf:
"In meiner Familie sprechen wir alle Burjatisch. Mir ist das nicht peinlich. Ich wünsche mir, dass alle Burjaten ihre Sprache kennen und sie nicht vergessen. Sie sollen sich ihrer Herkunft nicht schämen und die Sprache an ihre Kinder weitergeben."
"Es ist eine schwere Kunst! Diesen besonderen Ton hinzubekommen, daran muss man arbeiten, das ist nicht einfach. Es tut auch weh. Heißer Tee hilft!"
Im Kulturzentrum ist viel los an diesem Sonntagnachmittag. Musik und Stimmen dringen aus allen Räumen. Ob Obertongesang, traditioneller Tanz oder Sprachkurse in Burjatisch: Die Nachfrage ist groß. Denn die Burjaten sind ein mongolisches Volk und seit dem Ende der Sowjetunion fangen sie wieder an, sich daran zu erinnern.
In der Republik leben zwar mehr russischstämmige Einwohner als Burjaten - sie machen nur ungefähr ein Drittel der Bevölkerung aus - und auch der politische Einfluss Moskaus ist ungebrochen. Doch die russische Kultur gibt hier nicht mehr den Ton an.
Lena Badmajewa schaut bei den Obertonsängern zur Tür herein. Die 23-Jährige koordiniert die Zusammenarbeit der Kulturhäuser in der ganzen Republik. Wie viele junge Burjaten verehrt sie einen Mongolen ganz besonders:
"Ahh! Dschingis Khan! Dschingis Khan ist nicht tot, er besteht und ist nicht vergessen. Dschingis Khan war ein Mensch, der alle vereinigt hat, er ging in die Geschichte ein. Dschingis Khan ist auch unser Verwandter, wir kennen ihn und lieben ihn!"
In Burjatien ist der legendäre Krieger ein Held. Sein größter Verdienst - darin sind sich hier alle einig - war es, die mongolischen Stämme zu vereinen und sie so unschlagbar zu machen. Heute orientieren sich die jungen Burjaten wieder an den Traditionen ihrer Ahnen.
Viele Stunden hüpft der Bus über die Schlaglochpisten entlang des Baikalsees. Hohe Wellen schlagen an seine Ufer und es weht ein kalter Wind. Der Minibus fährt weit in den Norden der Republik, zu einem Kulturfestival in das abgeschiedene Bargusin-Tal, und er ist vollbesetzt mit jungen Kultur- und Tourismusexperten aus Ulan Ude. Für sie ist der Baikalsee ein "Heiliges Meer". Die heiligen Orte aus der Zeit der Schamanen sind unterwegs leicht zu erkennen: Bunte Bänder flattern in den Bäumen am Ufer und kleine Holzschreine warten auf eine symbolische Geldspende. Es wäre undenkbar, einfach an ihnen vorbeizufahren. Wie alle Mitreisenden steigt auch Alexander Togotschejew aus und trinkt jedes Mal ein Schlückchen Wodka zu Ehren der Naturgeister. Den Rest verspritzt er mit seinen Fingern über die Erde. Der 30-jährige Chef einer Reiseagentur hat das Kulturfestival im Bargusin-Tal auf die Beine gestellt:
"Besonders in diesem Tal haben sich sehr alte Traditionen bewahrt, und auch die jungen Leute interessieren sich dafür. Aber dort gibt es nur wenige Möglichkeiten zu arbeiten. Darum gehen viele weg. Wenn sie eine Möglichkeit sehen, mit ihrer Kultur und ihrem Wissen Geld zu verdienen, werden einige auch bleiben."
Mit jedem Kilometer entlang des Flusses Bargusin werden die Berge höher. Bis zu 3000 Meter hoch sind die schneebedeckten Gipfel, die das Bargusin-Tal umgeben.
Im Festsaal der kleinen Bezirksstadt Kurumkan sind die letzten Vorbereitungen in vollem Gang: Junge Frauen und Männer gehen noch einmal die Tanzschritte durch, prägen sich ein letztes Mal den Text ein. In der Abgeschiedenheit des Tales haben sich Kulturen bewahrt, die anderswo in der Republik schon vergessen sind. Nur hier haben sich die Bräuche der Ewenken erhalten, einem Volk, das schon lange vor der Zeit Dschingis Khans in den Bergwäldern lebte. Mit ihren braunen Kostümen und dem Fellschmuck erinnern sie an Indianer. Der Eindruck ist nicht abwegig: Die sibirischen Vorfahren der Indianer sollen vor langer Zeit über Alaska nach Nordamerika gewandert sein. Nur im Bargusin-Tal bestehen die Traditionen von Ewenken, Burjaten und Russen gleichberechtigt nebeneinander, denn keine Gruppe ist hier zahlenmäßig überlegen. Die Teilnehmer des Festivals kommen aus den Dörfern im Tal. Sie spielen die alten Geschichten ihrer Ahnen auf der Bühne nach:
Die Stimmung im Publikum ist fröhlich und entspannt. Auch die 33-jährige Maria Badmazirenowa besitzt diese ruhige Ausstrahlung, die den meisten Burjaten zueigen scheint. Sie ist im Bargusin-Tal geboren und aufgewachsen. Das Vertrauen in die Kräfte der Natur, das in der schamanischen Tradition wurzelt, und der buddhistische Glaube sind bei ihr eng miteinander verwoben:
"Das ist hier eine einzigartige Umgebung für Meditation - die Berge sind für Buddhisten heilig, sie strahlen eine starke Energie aus. Erst vor kurzem hat das Oberhaupt unseres Klosters in den Bergen einen Stein entdeckt, auf dem eine tanzende Frau abgebildet ist. Ich kann das auch nicht erklären, sie ist einfach auf diesem Stein erschienen, vielleicht durch Gottes Hand. Viele Besucher kommen seitdem hierher, um zu diesem Stein zu gehen. Er soll besondere Kräfte haben und bei Kinderlosigkeit helfen."
Im Jahr 1818 bauten Buddhisten das erste große Kloster in Kurumkan. Hundert Jahre zuvor waren die ersten buddhistischen Lehrer - die sogenannten Lamas - aus Tibet nach Burjatien gekommen. Sie vermischten den vorherrschenden Schamanismus mit ihrer Lehre. Der stalinistische Terror der 1930er-Jahre vernichtete die Klosteranlage in Kurumkan und die Lamas mussten in die Berge flüchten, um ihr Leben zu retten. Seit 1991 steht wieder ein kleiner Tempel am Ortsrand: Mit spitzen, gelben Dächern hebt er sich von der grauen Bergkulisse ab.
In den vergangenen Jahren sind im ganzen Land neue Klöster entstanden, und viele weitere sind im Bau. Die Republik hat sich zum buddhistischen Zentrum Russlands entwickelt und auch die orthodoxe russische Bevölkerung schätzt die Feste und Traditionen der Buddhisten.
Im Süden des Landes, nahe der Hauptstadt Ulan Ude, befindet sich das größte Kloster Burjatiens, zu dem auch die einzige, staatlich anerkannte buddhistische Universität Russlands gehört. Der Zulauf an jungen Leuten groß:
Über hundert Studenten haben sich zum Singen versammelt: Ein Meer weinroter Kutten in dem großen Gebetsraum. Die jungen Männer haben kahlrasierte Köpfe, ihre Gesichter sind kindlich - der jüngste Student ist gerade einmal 16 Jahre alt. Auf dem Stundenplan der Erstsemester steht heute Philosophie.
Sanft rügt der Lama seine Studenten: "Ihr müsst mehr lernen!", fordert er sie auf. Lama Camdan ist 29 Jahre alt, aber er hat bereits eine lange Laufbahn hinter sich. Er war noch keine Zwanzig, als er Burjatien verließ, um für zehn Jahre in einem indischen Kloster zu studieren. Vor einem Jahr kam er zurück, um sein Wissen weiter zu geben. Der buddhistische Lehrmeister strahlt eine große innere Ruhe aus.
"Ich will wissen! Darum geht es. Es geht nicht um Religion, es geht nicht um Gott, es geht um die Gesetze in diesem Universum. Aus welchem Grund wir in diesem Körper leben, aus welchem Grund wir Geburt und Tod erleiden müssen und wie wir Glück erlangen können. Es geht darum, sein Bewusstsein zu erweitern. Wenn jemand diesen Willen zeigt, dann nehmen wir ihn auf, ohne weitere Fragen."
Fünf Jahre dauert das Studium der buddhistischen Grundlagen. Philosophie und Logik, Astrologie und Tibetische Medizin sind die wichtigsten Fächer. Die meisten Studenten kommen aus burjatischen und buddhistisch geprägten Familien. Zum Beispiel der zwanzigjährige Chargal aus Ulan Ude:
"Das war ein Traum meiner Eltern, sie wollten, dass ich hier studiere. Ich war erst nicht sicher, aber als ich probehalber beim Unterricht mitgemacht habe, fand ich es sehr interessant: Über das Leben, über die Philosophie zu sprechen. Jetzt studiere ich richtig hier und spüre, wie das buddhistische Leben ist, was wirklich nötig und wichtig ist."
Es gibt nur wenige Russen, die an der buddhistischen Universität studieren. Dennoch: Die Unterrichtssprache ist Russisch. Denn viele Burjaten beherrschen ihre Muttersprache, die eng mit dem Mongolischen verwandt ist, nicht. Lange galt es als rückständig, Burjatisch zu sprechen. Auch das ändert sich: Den jungen Burjaten der postsowjetischen Ära geht es um ein neues Bewusstsein für ihre Wurzeln, ihre Kultur und ihre Sprache. Lena Badmajewa aus dem Kulturzentrum in Ulan Ude spricht fließend Burjatisch und sie ist stolz darauf:
"In meiner Familie sprechen wir alle Burjatisch. Mir ist das nicht peinlich. Ich wünsche mir, dass alle Burjaten ihre Sprache kennen und sie nicht vergessen. Sie sollen sich ihrer Herkunft nicht schämen und die Sprache an ihre Kinder weitergeben."